„Wir waren Straßenkicker!“
WINTERSBACH (jm). Die Weltkarriere von Marcel Schäfer aus Straßbessenbach ist weithin bekannt – der Grundstein dafür wurde allerdings noch weit vor seiner Geburt gelegt. Sein Vater Markus war ebenso ein begnadeter Fußballer. In PrimaSonntag spricht er über seine Jugend im Spessart und seine Karriere in der Region.
„Wir Jungs in Wintersbach - da gab es nur Fußball“, erinnert sich Markus Schäfer. „Wir waren echte Straßenkicker.“ In seiner Jugend im Spessart spielte er mit seinem Heimatverein in den höchsten Spielklassen, sein Talent blieb dabei natürlich nicht lange im Verborgenen. „Mit 15 bin ich zu Viktoria Aschaffenburg gewechselt. Es war und ist einfach der größte Klub in der Region und ich habe damals in Aschaffenburg meine Lehre begonnen.“ Über die zweite Mannschaft schaffte Schäfer schließlich den Sprung in die erste Herrenmannschaft. „Da mussten die Ellenbogen schon raus, um sich dort zu etablieren.“ Und das gelang dem heute 60- Jährigen - acht Jahre lang schnürte der Mittelfeldmotor die Kickschuhe für den SVA. „Es gab viele tolle Momente, wie die zwei Meisterschaften in der Hessenliga. Die Abstiege waren aber natürlich Rückschläge.“ Am liebsten auf dem Platz stand Schäfer mit Ingo Aulbach: „Wir haben zusammen schon in der Auswahl gespielt. Dazu muss man auch sagen, dass niemand gegen den Ingo spielen wollte.“
„Einfach nur stolz“
1990 verließ Markus Schäfer dann die Viktoria und schloss sich Kickers Offenbach an. „Nach der verkorksten Saison ´89 wollte auch die Vereinsseite einen kleinen Umbruch starten. Ich bin meinem ehemaligen Trainer Kurt Geinzer gefolgt.“ Im Hintergrund legte Schäfer seinen Fokus allerdings mehr auf das Berufliche. „Ich bekam ein Jobangebot aus Alzenau, das war mit dem OFC nicht vereinbar.“ Und so folgte nach nur einem Jahr der Wechsel nach Straßbessenbach, wo auch später sein Sohn Marcel das Kicken lernen sollte. 1999 beendete Markus Schäfer schließlich seine aktive Karriere, dem Fußball und vor allem der Viktoria blieb er allerdings immer verbunden - alleine schon durch seinen Sprössling. „Wenn ich damals gewusst hätte, was Marcel für eine Karriere hinlegen würde, hätte ich einen anderen Job ergriffen“, scherzt Schäfer. „Auf seine ganze Entwicklung kann man einfach nur stolz sein. Er hat den Fußball mit Ehrgeiz und Leidenschaft gelebt. Das tut er heute noch.“ Der 60-Jährige hat nach wie vor zu allen Vereinen in seiner Vita ein freundschaftliches Verhältnis. „Wenn es passt, egal ob in Haibach, Straßbessenbach oder Wintersbach, nehme ich mir die