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Wie wahr sind die Golfer-Klischees?!

26.04.2025, 06:00 Uhr in PrimaSonntag
Collage golf

HÖSBACH (tk). Dominique Zierof ist seit über 40 Jahren begeisterter Golf-Spieler und mittlerweile Präsident des Aschaffenburger Golf-Clubs in Hösbach. Sein Großvater war Gründungsmitglied des Vereines und sein Sohn spielt ebenfalls Golf. Über den Golfsport herrschen in der Gesellschaft viele Vorurteile. Im Gespräch mit Zierof wird schnell klar, dass die meisten dieser Klischees nicht mehr zeitgemäß sind oder noch nie waren.

Das wohl bekannteste Klischee ist, Golf sei der Sport der Reichen, auch weil die entsprechende Ausrüstung sehr preisaufwendig sei. „Die Investition in Trainingseinheiten ist das eigentlich Teure des Sports. Das sollte man allerdings tun, um den Spaß am Sport zu erleben. Generell ist Golf ein Sport, der für die Breite möglich und bezahlbar ist“, erzählt Zierof leidenschaftlich.

„Anstrengender als Fußball“
Im Jahr 1900 wurde Golf erstmals bei den Olympischen Spielen ausgetragen und gehört seit 2016 wieder zum Programm. Dennoch gibt es Einzelne, die behaupten, Golf sei kein richtiger Sport. „Diese Behauptung erschließt sich mir nicht“, widerspricht der Präsident und bekommt Unterstützung von Nina Meyer, Jugendwartin des Golf-Clubs: „Eine komplette Runde auf unserem Platz beträgt etwa zehn Kilometer, was offensichtlich eine große Strecke ist.“ Dazu kämen noch in etwa 100 Schläge, die ein Spieler pro Runde in Abständen ausführt. „Vor allem die Konzentration ist dabei energieaufwändig“, erzählt der 58-Jährige. Anschließend stellt er eine gewagte These auf: „Wenn man in die Profi-Ligen blickt, sieht man, dass Golf anstrengender als Fußball ist. Bei den großen Turnieren wird über mehrere Tage gespielt.“ Als Beispiel nennt er den ständig hohen Druck und den enormen Zeitaufwand, den sogar die Hobby-Spieler aufbringen müssen.

Alterslastiger Sport
Einem Vorurteil kann Zierof allerdings nicht widersprechen. „Ehrlich gesagt hängen wir schon ein wenig in der Alterslast drin. Es ist tatsächlich so, dass überwiegend ältere Leute Golf spielen.“ Neben dem Damen- und Herrengolf gibt es in Hösbach eben auch Seniorengolf. Täglich sind Gruppen mit bis zu 50 Personen auf dem Golfplatz unterwegs. Die geringste Mitgliederanzahl verzeichnet der Club bei den 30- bis 45-Jährigen. „Im mittleren Alter werden Familien gegründet und viel gearbeitet. Allzu viel Zeit bleibt dann leider nicht mehr um Golf zu spielen.“ Fazit: Über den Status als Sportart der älteren Menschen kommt die olympische Disziplin zwar nicht hinaus - Golf entwickelt sich jedoch immer mehr zu einem Breitensport und wird somit auch immer attraktiver für junge Menschen.