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Weihnachten, wie es früher einmal war…

25.12.2022, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
KW51 Armin Heim

BAYER.UNTERMAIN (hw/kh). Weihnachten gibt es seit über 2.000 Jahren. Doch für jeden ist das Fest der Liebe ein ganz persönliches Erlebnis mit eigenen familiären Traditionen und Bräuchen. Auch am Bayerischen Untermain wird schon ewig Weihnachten gefeiert mit besonderen Ereignissen wie dem Besuch des Christkinds. PrimaSonntag hat nachgeforscht und schöne Weihnachtserinnerungen aus der Region gesammelt.

Jochen Jakob aus Aschaffenburg:„Das war der Beginn einer Kriegsweihnacht anno 1939. Meine Mutter hatte meine kleine Schwester Rosemarie auf dem Arm. Vater war da gerade in den Krieg eingezogen worden - kurz zuvor hatte mich meine Mama auf dem Arm, als sie zu mir sagte: ‚Wir haben jetzt Krieg und wissen nicht, ob wir den Papa wiedersehen werden.‘ Daran erinnere ich mich genau. Ich war damals gerade 4 Jahre alt...Ich bin in Aschaffenburg geboren und aufgewachsen, mein Vater kam wieder vom Krieg zurück und hatte eine Zahnarztpraxis auf der Schweinheimer Höhe. An der Stelle, wo der Christbaum steht, stand dann später sein Behandlungsstuhl.“

KW51 Jochen Jakob 1

Klaus Zander aus Aschaffenburg: „Weihnachten 1959 beim Beten im Schlafanzug, damals hatten Christbäume noch echte Kerzen. 1950/60 waren meine Weihnachtserinnerungen immer mit Schnee verbunden. Meine Oma legte Äpfel auf den Ofen und das ganze Haus roch danach! Am liebsten aß ich Marzipan, der Tradition bin ich bis heute treugeblieben. Einen Weihnachtsbaum haben wir heute nicht, nur ein paar Tannenzweige mit Kugeln.“

Zander

Gottfried Göbel aus Blankenbach: „Als Kind gab es immer gutes Essen an Weihnachten und wir haben vor dem Weihnachtsbaum gesungen. Danach war Bescherung und dann ging’s in die Kirche zur Christmette. Ich war lange Zeit bei den Aschaffenburger Stiftschorknaben unter der Leitung von Walter Gleissner. Wir hatten sogar eine Schallplatte mit den Aschaffenburger Stiftschorknaben von 1976.“

KW51 Gottfried Goebel Blanklenbach
KW51 Gottfried Goebel im Chor

Bürgermeister Andreas Zenglein aus Haibach: „Das Weihnachtsbild entstand 1979. Es war das erste Weihnachtsfest, das ich mit meiner Frau alleine verbrachte. Es ist aufgenommen in München in meiner/unserer Studentenbude (ich lebte mit meiner Frau von November 1977 bis August 1983 zum Studium und Referendariat in München). 1977 und 1978 waren wir zu Weihnachten jeweils in Haibach. Man beachte dabei die doch sehr lässige Position beim Auspacken der Geschenke.“

Zenglein 2

Armin Hein aus Eichelsbach: „1959 hat meine kleine Schwester Stefanie eine neue Puppe mit Wagen bekommen. Klein-Armin bekam seinen ersten Lastzug - mit 2 PS, das waren Weihnachts-Geschenke von Tante Gustl aus Warnemünde. Meine Mutter saß mit uns vor dem Weihnachtsbaum und wir hörten Weihnachtslieder aus dem neuen Radio ‚Nordmende‘.“

KW51 Armin Heim

Thomas Poppe aus Eichenbühl: „Natürlich kam bei uns das Christkind und nicht der Weihnachtsmann an Heiligabend. Eigentlich war es ja ein sehr nettes Wesen, brachte Geschenke und sagte liebe Sachen. Aber rückblickend könnte es auch bei einem asiatischen Horrorfilm wie ‚The Ring‘ eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Wie man auf dem Bild sieht, war ich schon damals skeptisch.“

Poppe klein

Manfred Surauf aus Bürgstadt:„1939 war mir auf jeden Fall sehr kalt. Wir waren Rodeln mit unserem Großvater, wie immer am Weihnachtsmorgen. Wenn wir dann schlotternd und bibbernd zurück in die warme Stube kamen, gab es Essen. Meistens kamen auch noch die Nachbarn an Weihnachten dazu. Gänsebraten, Mohnklöße und Weihnachtssingen, das ist, was ich mit Weihnachten verbinde. Das Foto hat mein Urgroßvater noch mit Magnesiumblitz aufgenommen.“

KW51 Manfred Surauf