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Ein lebendiger Fluss

27.04.2025, 06:00 Uhr in PrimaSonntag
Jochen Grimm Umsiedlung Aale

BAYER. UNTERMAIN (ps). Er ist eine Lebensader, die sich von Dorfprozelten bis nach Kahl durch das PrimaSonntag-Land schlängelt. An seinen Ufern erholen wir uns, auf seinem Wasser transportieren Schiffe wichtige Waren in unsere Region. Der Main ist für uns ein Stück Heimat – aber was verbirgt sich unter seiner Wasseroberfläche? Welche besonderen Fische sind hier zuhause? Und wie sauber ist der Main eigentlich? In der neuen Folge unserer Doku-Serie „Mein Main“ haben wir uns die Unterwasserwelt mal genauer angeschaut.

„Der Main war einmal einer der fischreichsten Flüsse Europas“, erzählt Jochen Grimm. Er führt die Aschaffenburger Mainfischerei Grimm bereits in 16. (!) Generation - seit 1563. „Mit der Schiffbarmachung und Begradigung des Mains hat sich das geändert.“ Heute seien viele Fische, unter anderem Flunder und Lachs, die früher hier zuhause waren, verschwunden. Manche Tiere sind aus Nordamerika, Afrika oder der Donau eingewandert und machen unseren alteingesessenen Arten das Leben schwer. Jochen Grimm weiß als erfahrener Main-Fischer, wie es um die heimischen Flossenträger steht.

Von Riesen und Spezis

Eine ganz spezielle Fischart kämpft bei uns aktuell um ihr Überleben: der europäische Aal. Geboren wird er in der Sargassosee östlich von Florida. Die ersten Lebensjahre treiben die jungen Fischlarven mit den Strömungen vor die europäische Küste. Einige Larven bleiben im Meer und verbringen dort ihr ganzes Leben. Die meisten wandern allerdings weiter in die Süßgewässer, unter anderem in den Main. „Wegen den ganzen Staustufen kommen die Aale nicht weiter, fast alle sterben in den Turbinen der Wasserkraftwerke“, berichtet Jochen Grimm. „Deswegen fangen wir die Aale und fahren sie um die Wasserkraftwerke herum, damit sie ihre Reise fortsetzen können.“ Besondere Maßnahmen für einen besonderen Fisch. Der Riese unter den Fischen des Mains ist und bleibt der Wels. „Exemplare von zweieinhalb Metern Länge sind keine Seltenheit“, so Jochen Grimm. Die Kolosse unter den Fischen können weit über 100 Kilo schwer werden.

Ein sauberer Fluss?

Der Main hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, wurde begradigt und erinnert mittlerweile an vielen Stellen wenig an seinen naturbelassenen Zustand. An seinen Ufern haben sich viele Firmen niedergelassen. Noch heute landet das Abwasser vieler Unternehmen im Main - wie sauber kann er da sein? An einer kleinen Messstation in Kahl werden wichtige Daten zur Wasserqualität ermittelt. Hier werden unter anderem Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt gemessen. „Insgesamt hat sich die Wasserqualität zum Positiven entwickelt“, erklärt Lukas Hofauer vom Aschaffenburger Wasserwirtschaftsamt. Viele Schadstoffe sind heutzutage viel seltener im Main zu finden. „Die Abwasser der Firmen sind deutlich sauberer geworden.“Für seinen ökologischen Zustand zwischen Miltenberg und Kahl hat der Main übrigens eine ganz bestimmte Schulnote bekommen. Welche Note ist das? Und welcher ist Jochen Grimms Lieblingsfisch? Welche Schadstoffe finden sich heute noch im Main? Das und noch viel mehr erfahren Sie am Montag in unserer neuen Folge „Ein lebendiger Fluss“.