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„Vertrauen ist unser Erfolgsrezept!“

26.03.2023, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
KW12 Sport
Foto: Svenja Stache

GROSSWALLSTADT (mg). Mit 33:28 konnte der TV Großwallstadt am Mittwochabend einen dominanten Auswärtserfolg in Coburg feiern und wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Großen Anteil an der hervorragenden Mannschaftsleistung hatte Frieder Bandlow. Der Rückraumspieler war im Derby Top-Torschütze und sprach mit PrimaSonntag über die aktuelle Situation beim Handball-Zweitligisten…

„Es gibt eben solche und solche Spiele. Davor waren auch welche dabei, wo es persönlich für mich nicht so gut lief.“ Der 21-Jährige war in den letzten beiden Partien bester Werfer in den Reihen der Blau-Weißen, „das Wichtigste ist, dass ich der Mannschaft helfen kann - wer dann am Ende die Tore wirft, ist ganz egal.“ In drei Spielen gegen Coburg in dieser Saison holte der TVG die Optimal-Ausbeute. „Wir haben als Kollektiv sehr gut funktioniert, die Abwehr stand sehr kompakt. Wir hatten eigentlich über die ganze Spielzeit die Partie im Griff“, analysiert Bandlow. Der TVG nutzte eine Schwächephase der Hausherren um sich eine komfortable Führung zu erarbeiten. Besonders herauszuheben war hier die stark stehende Defensive. Nach der Unterbrechung kamen die Coburger zwar kurz nochmal ran, allerdings ließen sich die Wällster nicht aus der Ruhe bringen und fuhren den so wichtigen Auswärtssieg ein.

Wohlfühlfaktor TVG
Ein weiterer wichtiger Bestandteil für den Erfolg der Wällschter sind die Anhänger. „Wenn man so eine Halle im Rücken hat, ist es auf jeden Fall leichter, nochmal ein Spiel umzubiegen, eine Führung souverän runterzuspielen oder in den entscheidenden Momenten ein paar Prozente mehr rauszuholen.“ Doch nicht nur die Fankultur ist für den Schwaben etwas Außergewöhnliches beim Traditionsverein: „Ich finde, dass wir besonders dieses Jahr eine super Mannschaft haben. Die Chemie stimmt, jeder gibt sein Bestes für das Team und dann ist es auch einfacher sich wohlzufühlen.“ Seit 2020 läuft der gebürtige Günzburger im Dress der Wällschter auf. Seitdem sieht er eine positive Entwicklung: „Im ersten Jahr hatten wir sportlich gesehen eine erfolgreiche Runde, letztes Jahr knapp den Klassenerhalt geschafft und jetzt sind wir Mittelfeld. Wir haben uns zu einer soliden Zweitliga-Mannschaft entwickelt - wie der ganze Verein.“ Aktuell steht der TVG auf dem elften Platz und dürfte weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben.

Spannendes Duell
Auch diesen Sonntag erwartet Bandlow ein schweres Duell gegen Potsdam: „Es ist eine sehr junge Mannschaft, die mit ein paar erfahrenen Spielern gespickt ist. Trotz des jungen Alters darf man sie auf keinen Fall unterschätzen, die Spieler sind alle sehr gut ausgebildet. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“ Das Hinspiel ging mit 35:30 an den VfL. „Potsdam hat uns in den ersten 20 Minuten überlaufen und wir sind das ganze Spiel dem Rückstand hinterhergelaufen“, erinnert sich Bandlow. Mit Bob Hanning steht ein Gesicht des deutschen Handballs an der Seitenlinie der Gäste. Doch auch der TVG muss sich mit Slava Lochmann auf der Trainerbank nicht verstecken: „Er ist sehr ruhiger Trainer. Er lässt uns Spielern viel Freiraum und gibt uns viel Eigenverantwortung. Dieses Vertrauen ist vielleicht aktuell unser Erfolgsrezept.“

Zu Besuch bei der alten Liebe TVG

KW12 Dominik Klein

GROSSWALLSTADT (hw). Er ist eine echte Handball-Legende in unserer Region. Dominik Klein aus Obernburg startete seine erfolgreiche Karriere in seiner Heimat am Bayrischen Untermain - bei TUSPO Obernburg und dem TV Großwallstadt wurde Klein ein ganz Großer. Immer wieder kehrt er hier her zurück, um für seinen Sport zu werben und um nach seinen Heimatvereinen zu schauen. Vergangene Woche beim Heimspiel des TVG in Elsenfeld war der 39-Jährige wieder dabei, feuerte an und sprach auch mit PrimaSonntag…

Herr Klein, wie fühlt es sich an, wenn Sie wieder zurück an den Untermain kommen?

„Es ist immer schön, in die Heimat zu kommen. Nicht nur weil die Wurzeln hier sind, sondern weil ich auch handballerisch hier verbunden bin. In die Region zurückzukommen, wo man gestartet ist, ist immer etwas Besonderes.“

Wie schlägt sich der TVG momentan? Ist ein Aufstieg in Sicht?

„Mit einem Aufstieg liebäugelt man, glaube ich, momentan noch nicht. Es gilt jetzt erstmal, sich wieder zu etablieren und in ruhigere Fahrgewässer zu kommen. Die zweite Liga ist eigentlich die fünftstärkste Liga Europas. Das heißt, da gibt es so viele verschiedene Spiele, so viele knappe Spiele und wenn man einen guten Start hat wie in dieser Saison, dann ist man ganz schnell auf den einstelligen Tabellenplätzen, aber man muss sich auch konstant weiterentwickeln. Das macht der TVG seit Jahren und es macht Spaß, diese Entwicklung mitzubekommen.“

Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen?

„Mit Michael Spatz und Slava Lochmann habe ich ja schon zusammen gespielt und das ist natürlich toll, so engen Kontakt zu Spielern zu haben, mit denen man selbst auf der Platte stand. Deswegen bin ich da auch weiterhin sehr verbunden.“

Sprichwort Slava Lochmann, der ist ja als Trainer spontan eingesprungen und trainiert noch die ukrainische Nationalmannschaft. Wie sehen Sie dieses Verhältnis?

„Es ist ja keine Seltenheit, dass Bundesligatrainer auch Nationalmannschaften trainieren. In seinem Fall ist es natürlich eine Besonderheit. Wir waren relativ schnell beieinander, als der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist. Die Hilfestellung vom TVG, ihn und seine Familie sofort aufzunehmen, dass er jetzt hier eine sportliche Heimat fand, wo er selbst auch mal Handballer war, das ist sehr berührend zu sehen. Für ihn sicher auch unglaublich schön.“