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Unser Team für Olympia

20.07.2024, 06:00 Uhr in PrimaSonntag
Olympia

BAYER. UNTERMAIN/PARIS (mg). Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür und auch der Untermain ist bereit, auf der größten sportlichen Bühne der Welt zu glänzen. Mit vielversprechenden Athleten und Trainern in verschiedenen Disziplinen ist die Region bestens aufgestellt, um beeindruckende Leistungen zu zeigen und möglicherweise Medaillen mit nach Hause zu bringen. Von den ehrgeizigen Springreitern über die kämpferischen Handballerinnen bis hin zu den erfahrenen Ringern - der Untermain hat allen Grund, optimistisch zu sein.

Die größten Medaillenhoffnungen kann sich wohl Otto Becker machen. Der Bundestrainer der deutschen Springreiter stammt aus Großostheim. Die Erwartungen an das deutsche Team sind hoch - zu Recht! In der bisherigen Saison erbrachten die Reiter starke Leistungen und Deutschland ist traditionell stark im Pferdesport - stark ist jedoch auch die Konkurrenz. Trotzdem geben sich Becker und sein dreiköpfiges Springreit-Team optimistisch. An den Start für Deutschland gehen Christian Kukuk mit Wallach Checker, Richard Vogel mit Hengst United Touch und Philipp Weishaupt mit Wallach Zineday. Jana Wargers und ihre Stute Dorette wurden als Reservepaar vom gebürtigen Großostheimer berufen.

„Riesige Ehre“
Auf der Ersatzbank Platz nehmen muss auch Mia Zschocke. Die Handballerin aus Lohr ist in Aschaffenburg geboren und eine von drei Ergänzungsspielerinnen, die im Falle von Verletzungen in den 14-köpfigen Kader aufrücken. Bereits Teil davon ist Julia Maidhof. Die Glattbacherin ist die einzige Neue im Hauptkader von Bundestrainer Markus Gaugisch im Vergleich zur letzten Handball-WM. Die Siebenmeter-Spezialistin verpasste das Turnier verletzungsbedingt. Ansonsten wäre sie wohl auch dort schon dabei gewesen. Gaugisch hält viel von der rechten Rückraumspielerin, erwartet aber, dass sie noch mehr Verantwortung übernimmt. Das muss sie auch, die Vorrunde wird nämlich zur harten Bewährungsprobe für die Handballerinnen. Mit Norwegen, Dänemark und Schweden haben sie es gleich mit drei Schwergewichten zu tun, die bei der letzten WM alle das Halbfinale erreichten. Ein Ausrutscher gegen Außenseiter Slowenien und Südkorea könnte das schnelle Aus bedeuten. Um eine Medaille zu ergattern, braucht es entweder überraschende Siege in der Vorrunde oder eisernen Willen ab dem Viertelfinale, wo möglicherweise Gastgeber Frankreich wartet. Ob die Nerven halten? Das wird die entscheidende Frage für Deutschlands Handballerinnen. „Es ist für mich immer wieder eine riesige Ehre, für mein Land aufzulaufen und ich kann mich gar nicht glücklicher schätzen, mit so einer zusammengeschweißten Mannschaft mit dem Adler auf der Brust auf der Platte zu stehen“, freut sich Maidhof auf die kommende Zeit. Der letzte Härtetest vor Olympia ging leider in die Hose. Bei der 31:36-Niederlage zeigte sich die deutsche Abwehr löchrig und vorne fehlte es an Kaltschnäuzigkeit. Auch bei den Männern sind übrigens Athleten mit Untermain-Hintergrund vertreten: Jannik Kohlbacher und Andreas Wolff starteten ihre Profi-Karriere beim TV Großwallstadt und beim TV Kirchzell.


Ringer-Dominanz
auch in Paris?
Sportlich am erfolgreichsten ist unsere Region wohl auf der Matte. Sowohl bei den Mannschaftsmeisterschaften als auch bei den Einzelkämpfern gehört der Untermain im Ringsport zur Crème de la Crème. So gut unsere Region auf nationaler Ebene ist, so schwach ist die Ausbeute an Olympia-Plätzen. Vergeblich sucht man hier nach Athleten aus der Region - zumindest wenn man die Kampfrichter nicht mitzählt: Mit Ramona Scherer steht dort nämlich eine Schöllkrippenerin auf der Matte. Die 44-Jährige gehört zu den weltbesten Ringer-Kampfrichterin und wurde dementsprechend vom Ringer-Weltverband nominiert. Wenn man hinter die Kulissen der deutschen Delegation blickt, wird der Untermain-Einschlag aber auch auf Wettkämpfer-Seite klar: Die Bundestrainer Jürgen Scheibe (Freistil) und Michael Carl (griechisch-römisch) kommen aus Aschaffenburg und Kleinostheim - der Sportdirektor des Deutschen-Ringer-Verbandes, Jannis Zamanduridis, aus Krombach. Die Ringerdelegation macht sich erst am 1. August auf den Weg nach Paris. Mit Medaillenhoffnungen gibt sich Zamanduridis, der in seine fünften Olympischen Spiele geht, zurückhaltend. Keiner der Sportler oder Sportlerinnen aus der deutschen Ringer-Mannschaft reist als Favorit in die französische Hauptstadt. Ob auf dem Pferd, der Handballplatte oder der Matte - die Athletinnen und Athleten vom Untermain sind bereit, ihr Bestes zu geben und ihre Region stolz zu machen.

KW29 Sport Olympia3
Seit 2009 ist Becker Cheftrainer der deutschen Springreiter.
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Julia Maidhof Foto: Marco Wolf
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DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis