Unsere stillen Helden
ASCHAFFENBURG (de).
Sie sind keine Superhelden aus Filmen, und doch leisten sie Außergewöhnliches: die ehrenamtlich engagierten Menschen in unserer Region. Sie sind stille Helfer, die ohne Erwartungen handeln und dennoch Großes bewirken.
Ob in Schulen, wo sie Kindern beim Lesen helfen, im Alltag Geflüchteter, denen sie bei Behördengängen zur Seite stehen, oder bei Lebensrettenden Einsätzen – ihre Tätigkeiten sind vielfältig. Oft sind es gerade diese kleinen, unscheinbaren Taten, die große Wirkung entfalten. Kinder gewinnen Selbstvertrauen, Familien finden Unterstützung, und ältere Menschen erleben Gesellschaft und Zugehörigkeit. Die Bedeutung dieser Arbeit wird besonders in der Weihnachtszeit spürbar. Während viele von uns mit Vorbereitungen, Einkäufen und Feiern beschäftigt sind, denken Ehrenamtliche an diejenigen, die Unterstützung brauchen. Ehrenamtliches Engagement ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Es überbrückt Lücken, wo öffentliche Unterstützung nicht ausreicht, und stärkt den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Es ist ein Geschenk, das unbezahlbar ist - und genau darin liegt die wahre Magie der Weihnachtszeit.
Herz und Pfote Therapiebegleithunde e.V.: Lebensfreude schenken
Der gemeinnützige Verein „Herz und Pfote Therapiebegleithunde e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen durch den Einsatz speziell ausgebildeter Therapiebegleithunde ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. Mit Hauptsitz in Aschaffenburg engagieren sich die 31 aktiven Mitglieder des Vereins in vielfältigen Einsatzfeldern wie Palliativstationen, Senioreneinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten oder psychiatrischen Kliniken. „Unsere Hunde sind Brückenbauer zu den Emotionen der Menschen“, erklärt Vereinsvorsitzende Ayse Keskin. Mit viel Liebe und Sensibilität schenken die Hunde wertvolle Momente, die das Leben bereichern – sei es durch Trost, soziale Integration oder einfach die Freude, die ein Hund bringen kann. Dabei legt der Verein großen Wert auf fundierte Ausbildungen und regelmäßige Fortbildungen für alle Teams. Mehr Infos unter www.herzundpfote-tbh.de
Sascha Dostal: Mit Herz und Engagement im Bereitschaftsdienst des DRK Kahl
Tag und Nacht einsatzbereit - so könnte man das Leben von Sascha Dostal beschreiben. Seit zehn Jahren engagiert er sich mit voller Leidenschaft im Bereitschaftsdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Kahl. „Wenn der Melder geht, egal ob ich gerade zu Hause bin oder mit der Familie esse – ich bin unterwegs“, erzählt er. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um einen Unfall oder eine Reanimation: Sascha ist da, wenn Menschen Hilfe brauchen. Doch diese Arbeit fordert auch Opfer. Den Rettungswagen? Den haben die Mitglieder aus eigener Tasche bezahlt. Die Einsätze? Sie finanzieren sich oft durch Spenden und unzählige ehrenamtliche Stunden. „Natürlich gibt es Momente, die einen mitnehmen“, gibt Sascha zu. „Aber wir sind ein starkes Team und unterstützen uns gegenseitig. Gerade nach harten Einsätzen reden wir miteinander und helfen uns.“ Ein Mann wie Sascha Dostal zeigt: Heldentum findet oft ganz still und leise statt - aber immer mit einem großen Herzen.
Marianne Brüheim: Lesepatin mit Leidenschaft und Lebensfreude
„Die Kinder strahlen, wenn ich die Tür aufmache - das ist unbezahlbar“, erzählt Marianne Brüheim aus Aschaffenburg, die sich seit fast zwei Jahren als Lesepatin engagiert. Mit großem Herzen und viel Geduld hilft sie Grundschulkindern, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern. „Lesen ist so viel mehr als nur Worte zu erkennen. Es erweitert den Wortschatz, weckt Neugier und schafft eine Verbindung zur Welt.“ Einmal die Woche sitzt Marianne mit ein bis vier Kindern zusammen, die manchmal mehr brauchen als nur Lesehilfe. „Manche Kinder sind so damit beschäftigt, die Buchstaben zusammenzusuchen, dass sie den Text gar nicht verstehen.“ Besonders schön findet sie den Austausch mit den Kindern: „Die Kinder erzählen so viel aus ihrem Leben.“ Für Marianne ist ihr Ehrenamt auch eine Bereicherung: „Ich möchte meine Tage sinnvoll gestalten. Es hält mich aktiv, und ich denke dabei nicht ans Älterwerden. Gerade Rentner haben Zeit und Lebenserfahrung - warum nicht etwas zurückgeben? Es bereichert alle.“
Lothar Kunkel und Thomas Uhl: Weihnachtshelden mit Herz und Tatkraft
Lothar Kunkel und Thomas Uhl aus Aschaffenburg engagieren sich mit großem Einsatz für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Lothar Kunkel und seine Kollegen unterstützen als Alltagspaten Familien und begleiten sie bei Arztterminen, Behördengängen und sogar in schweren Momenten wie Beerdigungen. Die Arbeit erfordert viel Einfühlungsvermögen und Zeit: „Manchmal sind wir mehrere Tage mit den Familien unterwegs”, erzählt er. Besonders motivierend ist für ihn, wenn nach langen Anstrengungen endlich ein Ziel erreicht wird: „Das ist der wahre Lohn unserer Arbeit.” Thomas Uhl bringt als Sozialpate seine juristischen Fähigkeiten ein, um bei komplexen Formularen, finanziellen Anliegen oder Themen wie Kurzzeitpflege zu unterstützen. Trotz der Herausforderungen, die ihm manchmal über den Kopf wachsen, treibt ihn die Dankbarkeit der Menschen an: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, wie sehr die Hilfe geschätzt wird.” Er wünscht sich, dass mehr Menschen diesen Schritt wagen: „Helfen bereichert nicht nur andere, sondern auch einen selbst.”
Cornelius Faust: Das Herz der Nachbarschaftshilfe Miltenberg
„Was unsere Gesellschaft lebenswert macht, ist, dass wir füreinander da sind. Das Ehrenamt ist der beste Weg, das zu leben“, sagt Cornelius Faust, der die Nachbarschaftshilfe in Miltenberg organisiert. Er sucht passende Helfer und bringt sie mit Menschen zusammen, die Unterstützung brauchen. „Es ist immer schön, ein Hilfsangebot machen zu können. Die Menschen sind so dankbar, und das merkt man.“ Doch es gibt Hürden. „Manche Menschen tun sich schwer, Hilfe anzunehmen“, erklärt Cornelius. „Andere wollen helfen, aber es passt nicht immer alles zusammen. Die richtige Balance zu finden, ist die Herausforderung.“ Die Nachbarschaftshilfe bietet mehr als praktische Unterstützung: „Man baut sich ein schönes soziales Netzwerk auf. Diese Gemeinschaft ist etwas ganz Besonderes.“ Er ist überzeugt, dass ehrenamtliches Engagement die Welt besser macht.