Sie retteten Kinder aus den Wohnhaus-Flammen
ASCHAFFENBURG (hw). Den Tag im September 2020 wird Karina Falkenstein wohl nie wieder vergessen. Als sie sich mit ihren beiden Kindern in der Aschaffenburger Wohnung aufhält, bricht ein Feuer aus. Eine Flucht über das Treppenhaus ist nicht mehr möglich und die kleine Familie ist in der Wohnung gefangen. Es gibt nur noch einen Ausweg: ein Sprung aus dem Badezimmerfenster im zweiten Obergeschoss.
Die Mutter schiebt sich schützend zwischen den Brand und ihre Kinder und wartet auf Rettung. Währenddessen zögern ihre Nachbarn nicht. Phillip Puschner überlegt nicht lange und versucht, die Wohnungstür einzutreten. Das Feuer breitet sich aber so schnell aus, dass er den Versuch abbrechen muss, sonst riskiert er eine Rauchvergiftung. Währenddessen schleppen Ellen Treml, ihr Sohn Marcus und Gabriel Gürbüz gemeinsam Matratzen vor das Haus und bieten so einen neuen sicheren Fluchtweg.
Rettungsmedaille vom Freistaat überreicht
Karina lässt erst ihre Kinder nach unten springen, damit sie den lodernden Flammen so schnell wie möglich entkommen können. Erst als beide Kinder von den Nachbarn sicher in Empfang genommen werden, springt Karina hinterher. Für ihren Mut und die Einsatzbereitschaft, Menschenleben zu retten, haben die vier Aschaffenburger am vergangenen Dienstag vom Freistaat die Rettungsmedaille überreicht bekommen. Die wird an Menschen verliehen, die ihr Leben für die Rettung eines anderen eingesetzt haben.