Stolpersteine Nidderau - Ausstellung über Jüdisches Leben
NIDDERAU. Vom 07. November bis 21. November 2021 findet in der Kultur-und Sporthalle Nidderau Heldenbergen eine Ausstellung zu den Nidderauer Stolpersteinen statt. Die Ausstellung ist angesiedelt im Rahmen des seit August währenden diesjährigen Projektes „1700 Jahre jüdisches Leben - Jüdisches Leben in Nidderau" und bildet den Abschluss der Veranstaltungsreihe.
Der Nidderauer Fotograf Ralf Vollmer hat eine informative Ausstellung mit Fotocollagen über die Stolpersteine zusammengestellt, die die Nidderauer jüdischen Familien und ihre Wohnstätten vor der Vertreibung durch das NS Regime beschreibt. In Erinnerung an die vielfältigen Schicksale und Lebensumstände wird auch gleichzeitig eine Ausstellung der 9. und 10. Klassen der Bertha-von-Suttner Schule präsentiert. Die Informationen sind sowohl aus dem Buch von Monica Kingreen "Jüdisches Landleben", als auch durch eigene Recherchen der Schüler und Schülerinnen an den Orten selbst zusammengestellt. Die Beschreibung der Nidderauer jüdischen Familien und jüdisches Brauchtum ergänzen sich zu einer gelungenen Mischung beider Ausstellungen. Die Ausstellungen wurden von Bürgermeister Andreas Bär eröffnet. Der anwesende Landrat Thorsten Stolz würdigte in diesem Zusammenhang die Veranstaltungen der Stadt Nidderau. Herr Dr. phil. Ralf Grünke referierte zur Eröffnung über die Verlegung der Stolpersteine in Windecken.
Am 4. September 2008 wurden in Nidderau die ersten Stolpersteine im Beisein des Koordinators Dr. Ralf Grünke verlegt. Weitere Verlegungen fanden am 20. Oktober 2009, am 9. September 2010 und am 30. Mai 2011 statt, die der Kölner Künstler Gunter Demnig eigenhändig verlegte. Der Rabbiner Andrew Steiman aus Frankfurt begleitete die Einbettung der Mahnmale. Die “Stolpersteine” werden durch Spenden finanziert. Beteiligt haben sich in Nidderau Privatpersonen, politische Parteien, die evangelische und katholische Kirche sowie die Stadt Nidderau selbst. Die Ausstellungen werden an folgenden Terminen in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen bis zum 21. November zu besichtigen sein. Öffnungszeiten der Ausstellung in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen sind: Eröffnung Sonntag, Mittwoch, 10.11.2021, 17:00 Uhr-19:00 Uhr, Donnerstag, 11.11. bis Montag 15.11. geschlossen, Dienstag, 16.11.2021, 18:00-19:30 Uhr, Mittwoch, 17.11.2021, 17:00 Uhr-19:00 Uhr, Donnerstag, 18.11.2021, 17:00-19:00 Uhr, Freitag, 19.11.2021, 17:00 Uhr-19:00 Uhr, Samstag, 20.11.2021, 14:00 Uhr -16:00, Sonntag, 21.11.2021, 14.00 Uhr-16:00. Zu allen Terminen sind interessierte Bürger herzlich eingeladen. Informationen unter [email protected] , Tel. 06187-299109 und im Internet unter www.nidderau.de/Veranstaltungskalender
Bertha-von-Suttner-Schüler*innen laden zum Gedenken an Stolpersteinen in Heldenbergen ein.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brennen in ganz Deutschland Synagogen, Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger*innen. Blicken wir heute zurück, dann wissen wir, dass das Inferno der Novemberpogrome das Signal zum größten Völkermord in Europa war. 1700 Jahre nachweislich jüdisches Leben in Deutschland. Viele ganz unterschiedliche Anlässe haben in diesem zu Ende gehenden Jahr zur Erinnerung und Besinnung auf eine lange gemeinsame deutsch-jüdische Geschichte eingeladen. Die letzte Einladung aus der Bertha-von-Suttner-Schule zu diesem Jahr des Gedenkens wird das unfassbare Menschheitsverbrechen der Shoa in Deutschland erinnern und bedenken. In der Erinnerung an das, was einmal an Schrecklichem möglich war, bleiben wir aufmerksam für aufbrechenden Antisemitismus und für alles Unrecht, mit dem Menschen auch heute immer wieder ausgegrenzt werden.
Schülerinnen der 10. Klasse laden am kommenden Mittwoch, den 10. November, 16.30 Uhr in Heldenbergen zum Gedenken an den Stolpersteinen ein und erzählen von Lebensspuren jüdischen Lebens in unserem Ort.
Datum: 10. November 2021
Treffpunkt: Ev. Kirche Heldenbergen
Zeit: 16.30 Uhr
Quelle: Stadt Nidderau