HU: Polizei trägt Vater des Hanau-Attentäters in Gerichtssaal
HANAU. Der Vater des Hanau-Attentäters ist bereits mehrfach nicht zu Gerichtsterminen erschienen – als er auch heute nicht auftauchte, wurde er von Polizisten in seiner Wohnung abgeholt und in den Gerichtsaal gebracht.
Der 76-Jährige hätte schon vor zwei Wochen vor Gericht erscheinen sollen, blieb aber fern. Auch heute kam er nicht, woraufhin die Polizei ihn abholte. Weil er die Haustür nicht öffnete, betraten die Beamten das Haus über die Terrasse und fanden ihn im Bett. Er behauptete, Herzprobleme zu haben, wurde jedoch trotzdem in den Gerichtssaal gebracht, wo er sich auf den Boden legte. Die Richterin setzte die Verhandlung fort und meinte, er könne auch liegend teilnehmen. Ihm werden Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung vorgeworfen, die teils Angehörige der Opfer des Hanau-Attentats betreffen. Sein Sohn hatte am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven getötet. Danach erschoss er seine Mutter und sich selbst.