Hanauer Anschlag: Vater von Opfer zeigt Polizei an
HANAU. Knapp fünf Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau hat der Vater von Vili-Viorel Păun, einem der Opfer, erneut Strafanzeige erstattet. Die Anzeige richtet sich diesmal gegen leitende Polizeibeamte, die in der Verantwortung für technische Mängel beim Notruf stehen sollen.
Hintergrund: Der Angriff und die Rolle des Notrufs
Vili-Viorel Păun war eines der neun Opfer des Anschlags im Februar 2020. Der damals 22-Jährige hatte den Attentäter verfolgt und mehrfach versucht, den Notruf zu erreichen – vergeblich. Medienberichten zufolge war die Notruftechnik in der Nacht des Anschlags stark veraltet. Dadurch konnten Anrufe blockiert werden, was möglicherweise entscheidende Hilfe verzögert hat.
Vorwurf gegen leitende Polizeibeamte
Die neuen Vorwürfe richten sich gegen mehrere Beamte in leitender Position. Der Vater wirft ihnen vor, trotz bekannter technischer Defizite beim Notrufsystem keine Maßnahmen ergriffen zu haben, um diese Probleme zu beheben.
Verjährungsfrist läuft ab
Die Strafanzeige hat auch eine zeitliche Dringlichkeit: Mit dem fünften Jahrestag des Anschlags endet die Verjährungsfrist für mögliche Straftaten im Zusammenhang mit den Ereignissen. Für den Vater von Vili-Viorel Păun ist dies möglicherweise die letzte Chance, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.