Hanau kämpft um Großstadt-Status: Entscheidung rückt näher
HANAU. Im Ringen um den Großstadt-Status von Hanau stand heute eine wegweisende Entscheidung an: Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat Wiederspruch zu den Zahlen der Bundesstatistiker eingelegt. Die schreiben Hanau im Jahr 2022 lediglich knapp über 93.000 Einwohner zu – zu wenig, um den Großstadt-Status zu erreichen. Dieser ist erst ab 100.000 Einwohnern offiziell.
Worum geht es bei dem Streit?
Die Stadtführung, darunter Kaminsky, Bürgermeister Thomas Bieri und Stadträtin Monika Hemsley, wehrt sich entschieden gegen die Zahlen. Sie bemängeln Fehler in der Berechnung und verlangen eine Neubewertung. Der Großstadt-Status ist für Hanau nicht nur eine symbolische Frage, sondern hat handfeste finanzielle Auswirkungen: Fördergelder, die bereits in Projekte wie die Wärmeplanung oder die Berufsfeuerwehr geflossen sind, stehen auf dem Spiel.
Anwälte am Tisch: Rechtsstreit in Sicht?
Beim heutigen Pressetermin waren auch Anwälte anwesend – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Stadt eine juristische Auseinandersetzung nicht ausschließt. Hanau könnte die Zahlen der Landesstatistiker vor Gericht anfechten.
Warum der Großstadt-Status so wichtig ist
Der Großstadt-Status ist mehr als Prestige: Er sichert der Stadt wichtige Mittel für Infrastrukturprojekte und kommunale Aufgaben. Auch im Hinblick auf die geplante Kreisfreiheit im Jahr 2026 steht viel auf dem Spiel. Diese Entscheidung würde Hanau zusätzliche Kosten auferlegen, die ohne Großstadt-Status schwerer zu stemmen wären.
Flüchtlingszuzug könnte Zahlen beeinflussen
Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingszuzugs der letzten Jahre ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Hanau weiterhin unter der 100.000-Einwohner-Grenze liegt. Eine aktuelle und fehlerfreie Zählung könnte die Debatte entschärfen – doch bis dahin bleibt der Ausgang des Streits ungewiss.