Freigericht: Streit um den Windpark Sülzert
FREIGERICHT. Der geplante Windpark Sülzert an der Grenze zwischen Hessen und Bayern sorgt derzeit für hitzige Diskussionen und Bedenken in der Region. Bei einer Sondersitzung der Freigerichter Gemeindevertreter am Abend soll das umstrittene Projekt weiter vorangetrieben werden, doch die Skepsis wächst. Die Bürgerinitiative und andere Kritiker stellen zunehmend infrage, ob das Projekt langfristig wirtschaftlich tragfähig ist. Der Widerstand gegen den Windpark wird lauter – und die politische Diskussion immer intensiver.
Ein Leuchtturm-Projekt der Grünen Energie
Der Windpark Sülzert wurde von der Kommunalpolitik ursprünglich als zukunftsweisendes „Leuchtturm-Projekt“ für grüne Energie gefeiert. Geplant ist der Bau mehrerer Windräder, die sowohl Alzenau als auch Freigericht am Frohnbügel oberhalb des Teufelsgrunds bei Mömbris-Niedersteinbach gemeinsam betreiben wollen. Ziel des Projekts ist es, die Region mit umweltfreundlicher Windenergie zu versorgen und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Doch der Windpark stößt nicht nur auf Zustimmung. Seit den ersten Planungen gibt es immer wieder Widerstand und Bedenken, vor allem in Bezug auf die Auswirkungen auf die Landschaft und die langfristige Rentabilität des Projekts.
Bedenken und Widerstand wachsen
Zu Beginn war vor allem die „Verspargelung“ der Landschaft, also die Sorge um die ästhetischen Auswirkungen der Windräder, ein Thema. Doch mittlerweile sind die Bedenken weitreichender. Eine Bürgerinitiative hat in den letzten Wochen ihre Sorge geäußert, dass sich das Projekt finanziell nicht rechnen könnte. Sie befürchten, dass die Investitionen in den Windpark möglicherweise nicht die erhofften Erträge bringen und dass die geplanten Windräder am Ende nicht wirtschaftlich betrieben werden können.
Trotz dieser wachsenden Bedenken konnten die Bürgermeister von Alzenau und Freigericht, Noll und Eitz, die Skeptiker bislang nicht besänftigen. Viele Bürger fühlen sich durch die politischen Vertreter nicht ausreichend informiert und gehört.
Öffentlichkeit wird von entscheidender Sitzung ausgeschlossen
Die heutige Sitzung in Freigericht, bei der das Projekt weiter vorangetrieben werden soll, ist für viele ein entscheidender Moment. Doch die Entscheidung, die Öffentlichkeit von der Sitzung auszuschließen, hat die Bedenken der Kritiker noch verstärkt. Viele Anwohner und Mitglieder der Bürgerinitiative sehen dies als weiteren Beweis dafür, dass ihre Sorgen von den Verantwortlichen nicht ernst genommen werden. Der Ausschluss der Öffentlichkeit sorgt für Misstrauen und hat die Debatte weiter angeheizt.
Der Windpark und die Zukunft der Region
Der geplante Windpark Sülzert bleibt ein kontroverses Thema. Während die Befürworter die Möglichkeit sehen, die Region mit nachhaltiger Energie zu versorgen und den Klimaschutz voranzutreiben, stehen den Vorteilen für die Umwelt und die Energiewende erhebliche Bedenken hinsichtlich der Rentabilität und der Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner gegenüber. Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Vertreter in der Region in der Lage sind, die kritischen Stimmen zu besänftigen und das Projekt weiter voranzutreiben.
Die Sondersitzung in Freigericht heute Abend wird daher ein weiteres Kapitel in einem immer komplexer werdenden Streit um den Windpark Sülzert darstellen.