Mike (12) will Ringer-Weltmeister werden!
STOCKSTADT/NIEDERNBERG (acm). Sport am Morgen, mittags und abends dasselbe – und das jeden Tag: völlig normal für Mike Seel aus Stockstadt. Der Zwölfjährige ringt schon seit ganzen acht Jahren mit vollem Einsatz, Leidenschaft und großem Talent. Auch sein Trainer Dionysios Safaridis vom KSC Niedernberg ist der Überzeugung: Mike ist ein absolutes Ausnahmetalent! Die eine oder andere Goldmedaille hat der Stockstädter schon mit nach Hause gebracht. Seine letzte große Errungenschaft: der dritte Platz bei den Talinn Open im März – dem größten europäischen Ringer-Turnier für seine Altersklasse. Doch das war längst noch nicht alles für den Goldjungen!
PrimaSonntag: Im März hast du deinen bisher größten Erfolg gefeiert. Erzähl uns doch mal, wie war das denn genau?
Mike: „Da war ich in Talinn bei einem der größten Wettkämpfe weltweit, den Talinn-Open. Da wurde ich im griechisch-römischen Stil dritter und im freien Stil fünfter. „Das war für mich ein Zeichen, dass ich weitermachen muss und mich auch an der Spitze gut schlagen kann.“
Abgesehen von den Talinn Open, was waren deine größten Erfolge, seit du ringst?
„Ich habe die Hessenmeisterschaft schon acht Mal gewonnen. Das ist auch das höchste, was ich in Deutschland gewinnen kann. Ich habe die Meisterschaft in 2017, 2018, 2019 und 2020 je zwei Mal gewonnen.“
Welche großen Ziele hast Du?
„Als nächstes will ich bei der Deutschen Meisterschaft antreten, das kann ich ab nächstem Jahr machen. Und die zu gewinnen, das wäre mein Ziel. Aber mein größter Traum ist es, die Weltmeisterschaft zu gewinnen!“
Wenn du mal deine Woche beschreibst, wie sieht da dein Trainingsalltag aus?
„Also ich stehe früh auf, mache meine Gymnastik, die dauert ungefähr eine halbe Stunde. Dann gehe ich frühstücken und zur Schule. Nach der Schule trainiere ich auch wieder eine Stunde lang und mache danach meine Hausaufgaben. Abends nochmal zwei Stunden Training. Und das jeden Tag. Aber sonntags bekomme ich meistens frei.“
Und wie läuft so ein typisches Training bei dir ab?
„Zuerst kommt das Aufwärmen, das ist sehr wichtig, damit man sich nicht verletzt beim Ringen. Danach meistens eine Technik-Wiederholung vom letzten Training und dann wird eine Situation ausgerungen. Bei meiner Frühgymnastik mache ich immer 30 Klimmzüge, 30 Kniebeugen, 30 Sit-Ups, dann nochmal 30 Dips, Rückenübungen 30 Mal, Liegestütze und dann noch extra ringerische Übungen. Und solche drei Runden.“
Wie bist du überhaupt so jung zum Ringen gekommen?
„Mein Vater war früher Boxer und bevor er ins MMA gestiegen ist, hat er auch gerungen. Als ich vier Jahre alt war, hat er mich bei einem Ringerclub in Goldbach angemeldet. Dort habe ich dann trainiert.“
Hast du Freunde, die auch Sport machen?
„Ja, aber das ist nicht vergleichbar. Die verstehen es auch irgendwie nicht so ganz, was Ringen ist. Für meine Freunde habe ich zwar nicht so viel Zeit, aber es reicht trotzdem noch aus.“