Lohrbach bringt Schwung in die Halle!
GROSSWALLSTADT (mg). Es ist ein frischer Wind, der aktuell durch die Untermainhalle weht: André Lohrbach hat sein neues Amt als Trainer des TV Großwallstadt angetreten. Vor weniger als zwei Wochen wurde der 35-Jährige als Nachfolger von Michael Roth vorgestellt. Trotz der kurzen Eingewöhnungszeit hat Lohrbach bereits deutliche Akzente gesetzt - und die Fans durften sich bei seiner Heimpremiere über einen packenden Sieg gegen den Tabellenführer Bergischer HC freuen.
„Es war ein tolles Erlebnis“, schwärmt Lohrbach über die Heimpremiere. „Die Stimmung war fantastisch, gerade gegen Ende, als die Halle extrem laut wurde und uns enorm unterstützt hat.“ Das Spiel markierte einen vielversprechenden Beginn für Lohrbach, obwohl sein Team auf Kapitän Nils Kretschmer verzichten musste, der in der ersten Halbzeit nach einem Schlag ins Gesicht ausfiel. Dennoch bewies die Mannschaft große Moral, kämpfte sich immer wieder in die Partie zurück und zeigte, dass sie auch in kritischen Situationen Zusammenhalt und Willenskraft besitzt. „Wie andere Spieler Verantwortung übernommen haben, hat mir sehr gut gefallen“, lobt Lohrbach. Besonders erfreut zeigt sich der neue Trainer über die Führungsqualitäten von Kretschmer, der schon durch Roth zum Kapitän bestimmt wurde. „Da hat mein Vorgänger eine gute Wahl getroffen. Nils ist ein zentraler Baustein für uns, vorne wie hinten. Er ist hervorragend in die Saison gestartet und geht mit Leistung und Kommunikation voran.“ Mit Lohrbach erhält der TVG einen Trainer, der auf Flexibilität und Zielorientierung setzt. Der ehemalige Bundesligaspieler hat sich nach seiner aktiven Karriere als Förderer junger Talente einen Namen gemacht und zuletzt den Drittligisten TSV Altenholz sowie die U19 des THW Kiel betreut. Seine Fachkenntnis, gerade im Umgang mit Nachwuchsspielern, wird beim TVG hoch geschätzt. Der Geschäftsführer des Vereins, Michael Spatz, äußerte sich positiv über die Verpflichtung: „Wir suchten einen jungen Trainer, der sehr akribisch und zielorientiert arbeitet. André hat uns mit seinem Konzept überzeugt und passt perfekt zu uns.“
Ein Trainer mit Plan
Lohrbachs Spielphilosophie ist geprägt von Flexibilität und einem schnellen, kraftvollen Stil, der sich den Gegnern anpasst und dabei die Stärken der eigenen Spieler betont. „Ich bin ein großer Befürworter von Tempohandball aus einer stabilen, aber flexiblen Abwehr heraus. Im Angriff spiele ich zielorientiert und nutze unsere eigenen Stärken“, erklärt er. Im Fokus stehen für ihn besonders das Kreisläuferspiel und die 1-gegen-1-Situationen in Richtung Tor. Auch die Integration der wurfstarken Spieler ist ihm wichtig, um mehr Variabilität im Angriffsspiel zu erreichen. Für Lohrbach ist dieser Mix aus taktischer Disziplin und Angriffsstärke entscheidend, um den TVG konkurrenzfähig in der 2. Liga zu halten. Die ersten Spiele unter seiner Führung waren geprägt von intensiven „englischen Wochen“, wie er selbst sagt. Verletzungen machen dem Team zu schaffen, darunter die wichtigen Ausfälle von Mario Stark und Finn Wullenweber. „Das ist in solchen Wochen mit dichtem Spielplan herausfordernd. Aber es gibt uns die Chance, junge Spieler in die Verantwortung zu nehmen und ihre Entwicklung zu fördern“, so Lohrbach. Trotz dieser Hürden sieht der Trainer großes Potenzial im aktuellen Kader und ist überzeugt, dass der TV Großwallstadt in der laufenden Saison eine gute Rolle spielen kann. „Prinzipiell bin ich mit dem Kader sehr zufrieden und glaube daran, dass wir eine gute Rolle in der zweiten Liga spielen können.“
Der Blick nach vorne
Lohrbach, der zunächst einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, sieht seinen Auftrag beim TVG als langfristiges Projekt. Die Entwicklung des Teams und die sukzessive Verbesserung sind ihm wichtig. „Klar ist, dass sich die Entwicklung in kleinen Schritten vollziehen wird. Ein zentraler Baustein ist die Kaderplanung in der Zukunft. Es wird wichtig sein, den gestandenen Stamm punktuell mit neuen Kräften zu verstärken, die uns sportlich voranbringen“, sagt Lohrbach. Auch privat beginnt sich Lohrbach in der Region rund um Großwallstadt einzuleben. Derzeit lebt er in Aschaffenburg, wo er die ersten freien Stunden nutzte, um Schloss und Mainufer zu erkunden. „Es war schön, mal die Stadt kennenzulernen. Ich bin jetzt auf der Suche nach einer größeren Wohnung für meine Familie und werde in den nächsten Wochen die Gegend noch mehr entdecken“, erzählt er. Handball lässt ihm zwar momentan wenig Freizeit, dennoch freut er sich, bald auch privat tiefer in die Region am Bayerischen Untermain einzutauchen. Für den TV Großwallstadt bedeutet der Wechsel an der Seitenlinie einen neuen Aufbruch. Mit André Lohrbach hat der Traditionsverein einen Trainer gewonnen, der zwar jung ist, aber bereits umfassende Erfahrung und klare Vorstellungen von modernem Handball mitbringt. Die Fans dürfen gespannt sein, wie sich das Team unter seiner Führung entwickelt - erste Erfolge wie der Heimsieg gegen den Bergischen HC geben Anlass zur Freude.