Liebe zum Sport wiedergefunden
ASCHAFFENBURG/AMORBACH(mg). Der Bayerische Untermain hat viele verborgene Talente zu bieten. Mit den Aschaffenburg Baskets hat unsere Region einen Basketballverein, der seinen Fokus darauf ausgelegt hat, diese zu fördern. Mit Dejan Lukac haben sie einen Spieler in ihren Reihen, dessen Talent schon lange nicht mehr verborgen ist. Der Amorbacher hat in seiner jungen Karriere schon einiges erlebt. Mit PrimaSonntag hat er über seine Rückkehr in unsere Region gesprochen…
„Als mein Vater selbst noch gespielt hat, bin ich eigentlich immer mit zu den Spielen“, erinnert sich der 17-jährige Dejan Lukac an seine ersten Berührungspunkte mit Basketball. Als er noch ein Kind war, spielte Vater Danijel in der zweiten Liga. Nach dessen Karriereende zog die Familie an den Untermain und Danijel wurde Trainer beim TSV Amorbach. Der TSV sollte auch die erste Station in Dejans Basketballkarriere werden. „Mit zwölf, dreizehn Jahren bin ich dann zu einem Try-Out nach Würzburg gegangen. Zuerst wurde ich aber nicht genommen.“ Beim zweiten Versuch klappte es dann aber doch und Dejan wechselte in die U14 des Bundesligisten. Als sein damaliger Trainer Jan Schröder nach Bamberg wechselte, schloss sich Dejan nach einem Jahr Würzburg seinem Coach an und zog weiter Richtung Osten. In der Akademie des neunfachen deutschen Meisters genoss der Youngstar eine Ausbildung auf höchstem Niveau und durfte in jungen Jahren bei den Herren des Bamberger Kooperationsteams aus Baunach reinschnuppern. Nach einiger Zeit änderte sich seine Situation aber: „Im zweiten Jahr hab ich leider ein bisschen den Spaß am Basketball verloren. Wenn man gewonnen hat, hat es sich überhaupt nicht mehr nach einem Sieg angefühlt. Ich hatte zuerst sogar daran gedacht, komplett aufzuhören.“ Dejan brach seine Zelte im „fränkischen Rom“ ab und kehrte nach Hause zurück. Die so hoffnungsvolle Karriere des jungen Basketballers schien auf der Kippe zu stehen.
Rückkehr
zur Freude
Nach seiner Rückkehr versuchte er es aber nochmal in Aschaffenburg - und fand den Spaß wieder. „Er hat am Anfang der Saison ein bisschen gebraucht, um sich in das Team hineinzuspielen. Aber mittlerweile spielt er mit großem Spaß und Freude“, erzählt Baskets-Coach Jerome Schaefer. Die Baskets spielen aktuell in den Play-Downs der 1. Regionalliga, also der dritten Liga. Den Klassenerhalt konnte sich das Team bereits sichern - und Dejan hatte daran großen Anteil: „Er hat sein Talent in einigen Spielen schon zeigen können, bei denen wir aufgrund seiner Leistung gewonnen haben“, so Schaefer. Und das obwohl der 1,91 große Shooting Guard teilweise auch noch in den Jugendmannschaften spielt! So steht Dejan am Sonntag bei der unterfränkischen U18-Meisterschaft auf dem Parkett. Mit der Akademie der Baskets würde sich Dejan am liebsten für die NBBL, die Nachwuchs und Jugend Basketball Bundesliga, qualifizieren. Bei den Herren hat man sich das Ziel gesetzt, im kommenden Jahr in die Playoffs um die zweite Liga zu kommen.
Nicht nur Basketball,
auch die Schule
Neben dem Vereinsbasketball hat Dejan auch schon Schritte auf nationaler Ebene gemacht: Im Sommer letzten Jahres nahm er für Deutschland an der 3x3 U17 Europameisterschaft in Griechenland teil. „Ich habe mein ganzes Leben schon drei gegen drei gespielt. Früher gab es in Würzburg immer Turniere, bei denen ich mit Teamkollegen aus Amorbach gespielt habe.“ Das Turnier sollte aber nicht unbedingt nach den Wünschen des jungen Basketballers ablaufen: „Als wir hingeflogen sind, waren wir noch relativ gutgelaunt. Dann haben wir aber direkt die ersten beiden Gruppenspiele gegen Spanien und Kroatien verloren und sind rausgeflogen.“ Die beiden Gruppengegner spielten später im Finale den Sieger des Turnieres unter sich aus. Für Dejan war es trotzdem ein „tolles Erlebnis“. Für den 17-Jährigen soll das aber nicht der Höhepunkt seiner Karriere bleiben. „Ich will irgendwann Bundesliga spielen“, erzählt er über seine Zukunftsträume. Wenn man Dejan beim Spielen zuschaut, ist sein Talent nur unschwer zu erkennen. Er verfügt über eine gute Spielübersicht, ist ein sehr guter Verteidiger und attackiert aggressiv den Korb. An einigen Dingen muss er noch arbeiten, was dem jungen Amorbacher allerdings bewusst ist: „Die Konstanz beim Wurf muss noch besser werden. Vor allem muss ich dabei lernen, meinen Kopf frei zu bekommen. Manchmal muss ich auch beim Verteidigen Abseits des Balles auch noch wacher sein.“ Doch Dejan ist nicht das einzige Talent bei den Baskets - seinem eigenen Bruder Mateo wird auch großes Potenzial nachgesagt: „ Er ist der einzige Linkshänder in unserer Familie, was ich ganz witzig finde. Ich finde, er spielt schon richtig gut, aber manchmal könnte er vom Kopf her mehr bei der Sache sein. Aber er ist ja noch jung.“ Doch vor allem eines müsste sein drei Jahre jüngerer Bruder noch lernen: „Nicht nur Basketball ist wichtig, sondern auch die Schule“, lacht Dejan.