„Ich hab noch einiges vor!
MÖMLINGEN (jg). Jason Lieb lebt Volleyball - und das nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Der 22-jährige Mömlinger hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: Deutscher Junioren-Meister, Europameister mit der U18 und zuletzt Meister der 2. Volleyball-Bundesliga mit den CERATONIA Volleys Eltmann. Jetzt wurde er sogar zum Sportler des Jahres 2024 im Landkreis Miltenberg gekürt. Doch für Jason ist das erst der Anfang - und seine Leidenschaft für den Sport treibt ihn weiter an.
„Für mich ist Volleyball alles“, erzählt Jason Lieb im Gespräch. Schon als Kind war der Volleyballplatz sein zweites Zuhause. „Meine Familie lebt Volleyball - mein Vater war mein erster Trainer, meine Mutter und sogar mein Opa spielten. Er hat den TV Mömlingen mitgegründet.“ Bereits in jungen Jahren war klar, dass Jason ein besonderes Talent hat. Mit der Bayernauswahl zog es ihn früh ins Internat nach Frankfurt, wo der Grundstein für seine Karriere gelegt wurde. „Ich habe mein Potenzial gut ausgeschöpft, aber da geht noch mehr! Mein Traum ist es, irgendwann in der 1. Bundesliga zu spielen - am liebsten mit meinem jetzigen Team. Und auch ein Wechsel ins Ausland, etwa nach Frankreich oder in die USA, würde mich reizen.“ Doch momentan fühlt er sich in Eltmann pudelwohl. „Hier habe ich eine Mannschaft, mit der ich mich perfekt verstehe. So wohl wie hier habe ich mich noch nie gefühlt.“ Mit ihm auf dem Feld steht dabei ein weiterer Spieler aus der Region: Libero Maximilian Kolbe kommt aus Großheubach und wechselte schon 2014 nach Eltmann.
Steiniger Weg
Jasons Weg war jedoch nicht immer leicht. Nach zwei schweren Knieverletzungen und vier Operationen stand sein Volleyball-Traum auf der Kippe. Doch Aufgeben kam für ihn nicht in Frage. „Ich musste mich zwar auf meine Ausbildung und Gesundheit konzentrieren, aber Volleyball aufzugeben, war nie eine Option.“ Mit harter Arbeit und Disziplin kämpfte er sich zurück aufs Feld und wurde belohnt. Neben seiner sportlichen Karriere absolviert Jason eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. „Mein Tag ist vollgepackt - 40-Stunden-Woche, Berufsschule in Würzburg und abends Training bis 23 Uhr. Es ist anstrengend, aber ich habe eine Routine gefunden.“ Trotz der Doppelbelastung gibt er im Training alles. Mit Eltmann feierte Jason zuletzt den Titel in der 2. Bundesliga Süd. Doch warum spielt das Team nicht in der 1. Liga? „Im Volleyball gibt es keine Aufstiegspflicht wie im Fußball. Der Schritt in die 1. Liga ist teuer - man braucht neue Hallen und Lizenzen. Ich hoffe, dass wir es schaffen, wenn die Voraussetzungen stimmen.“
„Nichts Besseres“
Aktuell stehen die Volleys mit einem Spiel weniger auf Rang drei der 2. Bundesliga Süd (Stand Redaktionsschluss). An diesem Wochenende steht für die Eltmanner das letzte Heimspiel des Jahres an. Mit einem Sieg würde das Team seine Position in der Spitzengruppe festigen. Jason sieht seine Erfolge auch als Chance, andere für den Sport zu begeistern. „Es gibt nichts Besseres, als in einer vollen Halle zu spielen. Und die Auszeichnungen zeigen mir, dass ich etwas richtig gemacht habe.“ Mit seinem Ehrgeiz, seinem Talent und einem Team, das ihn unterstützt, bleibt Jason Lieb ein Volleyballer, auf den die Region stolz sein kann - und der sicherlich noch für Schlagzeilen sorgen wird.