Stadtwerke-Chef verabschiedet sich in den Ruhestand

ASCHAFFENBURG (fs/acm). 20 Jahre lang hat er Bus und Bahn koordiniert, uns mit Strom versorgt und die Stadt klimafreundlicher gemacht. Die Rede ist von Dieter Gerlach, dem Leiter der Stadtwerke Aschaffenburg. Nun verabschiedet er sich in den wohl verdienten Ruhestand. PrimaSonntag blickt mit ihm auf 20 erfolgreiche Jahre zurück. Dabei gibt Gerlach auch ganz private Einblicke.

In entspannter Atmosphäre mit leuchtendem Weihnachtsbaum, brennendem Kamin und gemütlicher Couch lädt Dieter Gerlach PrimaSonntag zum Gespräch ein. Die letzten 20 Jahre war er nicht nur Leiter der Stadtwerke - er war auch eine wichtige Persönlichkeit für die Region, dem das Wohl der Stadt durch und durch am Herzen lag. 1985, als er nach einer Ausbildung als Chemielaborant und einem Studium als Umweltingenieur, nach Aschaffenburg kam, waren die Stadtwerke für ihn gar nicht im Fokus: „Mein beruflicher Inhalt war immer die Lösung von Umweltproblemen. Die Stadtwerke waren davon weit entfernt.“ Erst als Klimaschutz und Erneuerbare Energien in den Vordergrund rückten, wurde das Unternehmen für ihn interessant. Nicht ein einziger Tag bei den Stadtwerken war für Gerlach von Langeweile geprägt. Viele verschiedene Themen hat er in der Zeit bearbeitet. Und er kann auch auf viele Erfolge zurückblicken. „Das Abfallentsorgungsproblem in Aschaffenburg habe ich meiner Meinung nach gut gelöst.“ Aber auch die Luftreinhaltung in der Stadt, nachdem zeitweise Smog-Alarm herrschte, ist solide über die Bühne gegangen. Zuletzt war vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien großes Thema, vor allem die Kunden dafür zu begeistern. „Mir haben viele Dinge sehr viel Spaß gemacht!“, erzählt Gerlach.

Schwer fällt ihm der Eintritt in die Rente trotzdem nicht. Schließlich hätte er sogar noch ein paar Jahre bleiben können. „Ich bin noch relativ fit und gesund und möchte noch was unternehmen!“ Pläne hat er schon reichlich: „Natürlich werde ich auch mal die Füße hochlegen, Sport machen und verreisen. Ansonsten möchte ich aber meine Expertise in ehrenamtlichen Tätigkeiten einbringen.“ Trotzdem wird er auch einiges vermissen am Berufsleben. „Den Gestaltungsspielraum und dass ich bei den Stadtwerken an so vielen unterschiedlichen Stellen etwas bewirken konnte, das wird mir fehlen“, so Gerlach. Sein letzter Tag bei der Arbeit wird wahrscheinlich sehr unspektakulär. „So wie’s aussieht, ist mein letzter Tag ein Urlaubstag. Eine kleine Abschiedsfeier wird es trotzdem geben.“ Ab Januar kommt dann frischer Wind an die Spitze der Stadtwerke: Stefan Mauntz. Laut Gerlach ein echter Fachmann in Sachen Energie. „Die Position des Stadtwerke-Chefs ist sehr vielseitig. Bei Bädern, Parkhäusern oder Entsorgung muss er vielleicht ein bisschen mehr Zeit investieren.“ Die Energiekriese wird sicherlich eine Herausforderung für Gerlachs Nachfolger. „Wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue, gab es aber immer krisenreiche Zeiten. Die Zeit für einen Wechsel ist nie „die richtige“.

Wenn Dieter Gerlach heute auf sein Berufsleben zurückschaut, hat er den ein oder anderen Tipp für Jobeinsteiger: „Wichtig ist, dass man die Tätigkeit mit Leidenschaft ausübt. Denn wenn man etwas mit Begeisterung tut, spielen Zeit und Geld keine wesentliche Rolle. Ich glaube, darauf kommt es im Wesentlichen an.“ Auf die Frage, ob wir ihn denn weiterhin in der Öffentlichkeit antreffen werden, antwortet Gerlach: „Ich werde mich sicherlich nicht verstecken!“ PrimaSonntag sagt: „Goodbye Gerlach! Und danke für alles, vor allem, für eine immer professionelle und gute Zusammenarbeit!“

Alter/Geburtstag: 63 Jahre/ 13.4.1959

Familienstand und Anzahl der Kinder: verheiratet, 2 Töchter

Wohnort: Aschaffenburg-Gailbach

Herkunftsort: Bad Brückenau

Hobbys: Mountainbiken, Skifahren, Reisen

Bier oder Wein? Wein

Winter oder Sommer? Sommer

Berge oder Meer? Berge

Vanille oder Schokolade? Schokolade

Morgen- oder Abendmensch? Abend

Eintracht Frankfurt oder Bayern München? Eintracht Frankfurt

Sport oder Couch? Sport

Süß oder herzhaft? süß

Hund oder Katze? weder noch

Film oder Buch? Buch

Klassik oder Rock? Rock