„Endlich kann ich mich wieder bewegen!“
KLEINWALLSTADT (acm). Vor zwei Jahren hat PrimaSonntag über die dramatische Geschichte von Stephan Ebert berichtet. Er leidet unter kraniozervikaler Instabilität - einer Krankheit, die Stephans Leben von heute auf morgen radikal einschränkte. Durch die Verletzung an der Halswirbelsäule konnte er sich monatelang nicht richtig bewegen, trug eine Halskrause und war auf zahlreiche Medikamente angewiesen. Nach Spendenaufrufen konnte der Kleinwallstädter eine Behandlung in den USA beginnen. Dank einer Stammzellentransplantation geht es ihm heute besser.
„Ich kann mich jetzt wieder selbst waschen“, freut sich Stephan. Denn was für uns so selbstverständlich scheint, war es für ihn eine ganze Zeit lang nicht. Immer, wenn er sich nach vorne beugte, plagten ihn Schwindel sowie Hör- und Sehprobleme. „Ein normaler Mensch hat zwischen den Wirbeln einen Bewegungsspielraum von 15 Millimetern - bei mir sind es acht“, erzählt uns Stephan. Dadurch drücken die Wirbel auf Arterien, was die ganzen Symptome erklärt. Passt man nicht auf, drohen sogar Erblindung, Taubheit oder Lähmung. Eine Behandlung ist möglich - Therapie und Operation jedoch bei uns in Deutschland nicht erlaubt. Stephan hat dann einen Arzt in der Schweiz gefunden - da der aber nicht rechtzeitig eine Zulassung gefunden hatte, machte sich der Kleinwallstädter auf nach Colorado, USA.
Lebensretter USA
Angekommen in der Centeno Clinic, begann auch schon Stephans Operation. „Man entnimmt aus dem Lendenwirbelbereich die Stammzellen aus dem Knochenmark, kultiviert sie und fügt sie dann oral über in die Bandstruktur ein“, erklärt er. „Die Gefahr ist, dass man nah am Rückenmark arbeitet, aber die Amerikaner haben das ganz gut im Griff.“ Die ersten Monate nach der OP waren hart für Stephan. Denn durch die Transplantation werden Strukturen im Körper geheilt, die der Körper selbst von alleine nicht heilen kann. Dafür geht es ihm heute schon weitaus besser: „Der Schwindel ist bei mir um die Hälfte zurückgegangen! Ich habe wieder mehr Gefühle, ich kann wieder mehr wahrnehmen, ich höre mehr, ich sehe mehr“, freut sich Stephan. Doch 100 Prozent fit ist er noch nicht. Deshalb strebt er eine zweite Operation an. „Dadurch dass bei mir die Verletzung so groß ist, empfehlen sie mir nochmal eine zweite Behandlung.“ Und die ist auch wieder ganz schön teuer: Knapp 13.000 Euro benötigt der Kleinwallstädter dafür. Gemeinsam mit dem Verein Gutherzig sammelt er jetzt Spenden. Die OP soll wieder in der Centeno Schulz Clinic in Colorado stattfinden, Stephan hat dort eine gute Erfahrung gemacht: „Ich danke meinem Arzt Dr. Chris Centeno!“ Über seine Erfahrungen hat er angefangen ein Buch zu schreiben, um sein Schicksal zu teilen und anderen womöglich helfen zu können. Jetzt wünscht er sich aber erstmal, ganz gesund zu werden. Wer Stephan helfen möchte, kann sich an den Verein Gutherzig e.V. wenden. Spendenkonto: PayPal: [email protected]