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„Eine nicht ganz alltägliche Reise“

03.02.2024, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
KW05 SPORT2

STOCKSTADT/BANJUL (mg). Der Bayerische Untermain beheimatet zahlreiche abenteuerlustige und verrückte Menschen. Holger Behrmann und seine beiden Freunde Alexander und Bernd gehören dabei wohl zur Spitze. Die drei sind diesen Samstag auf eine ganz besondere Reise aufgebrochen…

„Wir starten von hier aus mit dem PKW und fahren bis ins westafrikanische Gambia“, erzählt Holger Behrmann aus Stockstadt. Der 49-Jährige nimmt an der Charity-Rallye „Dresden-Dakar-Banjul“ teil. Mit dabei auf der über 7.000 Kilometer langen Reise in die Hauptstadt Gambias sind Alexander Ulsamer aus Laufach und Bernd Rachor aus Niedernberg. 20 Tage soll die Reise dauern, mindestens sieben Länder auf zwei Kontinenten sollen dabei durchquert werden. Die drei Abenteurer vom Untermain machten sich diesen Samstagmorgen von Aschaffenburg aus auf den Weg .Offiziell fiel der Startschuss um neun Uhr in Hohnstein in der Sächsischen Schweiz. Seit 2006 wird die Rallye zweimal im Jahr veranstaltet. Angelehnt ist das Ganze - wie der Name schon sagt - an die berühmte „Rallye Dakar“, die bedeutendste Langstrecken- und Wüstenrallye der Welt. Im Gegensatz zu dem Wüstenrennen ist die Charity-Challenge eine Rallye für Jedermann. Die Startgebühren halten sich in Grenzen und die Streckenführung ist zwar anspruchsvoll, aber für jeden abenteuerlustigen Autofahrer zu bewältigen. Auch die Anforderungen an die Fahrzeuge werden bewusst niedrig gehalten: „Man kann eigentlich mit jedem beliebigen Auto teilnehmen. Aber da es auch mehrere Tage durch die Sahara geht, ist ein Allradantrieb schon von Vorteil“, erklärt Behrmann. Die Veranstalter schauen natürlich, dass auch jeder mit seinem Fahrzeug in der Hauptstadt von Gambia ankommt. „Wenn man liegenbleibt und es nicht selber reparieren kann, bekommt man Hilfe.“ Angekommen am Zielort, werden die Autos dann für einen karitativen Zweck versteigert. Die Erlöse kommen dann verschiedenen gambischen Hilfsorganisationen sowie bedürftigen Schulen, Krankenhäusern oder auch einer Ausbildungswerkstatt für Kfz-Mechaniker zugute.

Im Land Rover durch die Sahara

„Man tut was Gutes und erlebt ein Abenteuer: Eine Reise, die so nicht alltäglich ist“, so Behrmann über Beweggründe der Teilnahme. Die Untermainer gehen dieses Jahr zum ersten Mal an den Start - und das mit dem alten Land Rover eines Freundes: „Letztendlich muss jeder selbst wissen, was für ein Auto er runterfährt, aber nicht mehr mit zurücknimmt. Trotzdem hat man natürlich auch das Interesse, dort anzukommen und nicht alle drei Meter liegen zu bleiben.“ Für das Fahrzeug und die Reisekosten müssen die Teilnehmer selbst aufkommen, was nicht gerade billig ist: „Es ist vom Veranstalter durchaus gewünscht, sich Sponsoren zu suchen, um die doch nicht ganz günstige Reise ein wenig abzufedern. Zu den Kosten gehören Benzin, die Fährüberfahrt, Mautgebühren, Verpflegung und Übernachtungen.“ Deshalb haben sich die Männer zahlreiche lokale Unterstützer gesucht, die mit einem Aufkleber auf dem Fahrzeug präsent sind. Als Privatpersonen konnten sie jedoch nur Sachspenden annehmen. „Wir haben dann zum Beispiel über ein regionales Autohaus die benötigten Ersatzteile bekommen, haben Sonnenbrillen gespendet bekommen und durften unser Auto volltanken.“ Finanzielle Mittel sammelten sie über Spendendosen. Nach langer Vorbereitung inklusive spezieller Impfungen befinden sich die Freunde mittlerweile auf dem Weg. Die 18 teilnehmenden Teams sind bundesweit gestartet und können ihre Route vor allem bis Gibraltar selbst gestalten. „Am fünften Tag müssen wir dort zu einer bestimmten Uhrzeit im Fährhafen stehen, um dann gemeinsam nach Afrika überzusetzen.“ Auf der Strecke tauchen immer wieder solche Treffpunkte auf, die die Teilnehmer anfahren müssen. „Irgendwann - irgendwo in der Westsahara - ist es dann aus Mangel an Alternativen dann nicht mehr möglich, links oder rechts noch einen Abstecher zu machen. Da fahren dann eigentlich alle zusammen.“ Wer die spannende Reise der sogenannten „JulCrew“ verfolgen möchte, kann das auf Instagram tun (julcrew_2024). Hier wird es regelmäßige Updates zu der spannenden Reise der drei „Untermaintrotter“ geben.

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