Ein teurer bester Freund
BAYER. UNTERMAIN (mg). Wer sich heutzutage einen Hund anschaffen möchte, muss mit beiden Beinen im Leben stehen. Die Vierbeiner nehmen fast so viel Zeit und Kosten in Anspruch wie ein Kleinkind. Neben Futter, medizinischen Behandlungen und Zubehör gehört auch die jährliche Hundesteuer zu den festen Ausgaben der Hundehalter. Auch in diesem Jahr ist diese wieder vielerorts gestiegen. Doch warum gibt es eigentlich eine Hundesteuer? Und warum wird sie immer teurer? PrimaSonntag hat recherchiert: Wo ist sie bei uns denn am höchsten?
Die Hundesteuer ist eine Pflichtabgabe, die von Hundehaltern an ihre örtliche Gemeinde gezahlt und einmal im Jahr fällig wird. Sie dient dazu, verschiedene öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren und die Kosten in Zusammenhang mit der Haltung von Hunden zu decken. Jede Gemeinde kann also selbst entscheiden, wie hoch sie diese ansetzt. Viele Gemeinden am Untermain erhöhen aktuell die Hundesteuer - unter anderem auch, um Lücken im Haushalt zu füllen. So auch bei der Gemeinde Kahl, die aktuell Spitzenreiter ist, wenn es um die Hundesteuer geht. „Die Steuern der Gemeinde Kahl werden - wie auch in anderen Kommunen - zur Deckung des Gesamthaushaltes der Gemeinde festgesetzt. Der Gemeinderat hat den Hundesteuersatz letztmals zum 1. Januar 2022 festgesetzt und beträgt derzeit 75 Euro/Jahr pro Hund“, erklärt Geschäftsstellenleiter Jörg Oberle. Am günstigsten kommt man aktuell mit 30 Euro noch in Röllbach weg: „Wir haben da seit Jahren nichts angepasst, aber auch darüber werden wir uns in diesem Jahr Gedanken machen, wie wir die Hundesteuer festlegen werden. Wir werden auf jeden Fall nachziehen“, so Bürgermeister Michael Schwing.
Große Kluft
bei Listenhunden
Anders sieht es bei den Listenhunden aus, also jene Tiere, die der Gesetzgeber allein aufgrund ihrer Rasse als gefährlich einstuft. Hier bezahlt man in der Region im Schnitt 600 Euro im Jahr. Im Kreis Aschaffenburg reicht die Spanne von 700 Euro in Aschaffenburg bis hin zu 900 Euro in Kleinostheim. Im Kreis Miltenberg sind die Preise im Vergleich recht günstig. In Röllbach sind es nur 300, in Mönchberg 400 und in der Stadt Miltenberg 420 Euro. Während man mit 70 Euro bei der Hundesteuer also zu den teuersten gehört, ist die Steuer für Listenhunde im Vergleich sehr gering. In Aschaffenburg wurde die Listenhundesteuer erst Anfang des Jahres in Höhe von 700 Euro eingeführt, die Preise für Hunde von 40 auf 50 Euro erhöht. Insgesamt sind in der Stadt aktuell 2.920 Hunde gemeldet. 28 davon sind Listenhunde. Im letzten Jahr konnten durch die Hundesteuer 117.000 Euro an Einnahmen erzielt werden. Mit den Preiserhöhungen darf sich die Stadt zukünftig auf 147.000 Euro freuen.
Das sagen die Leser:
Göngü Cali aus Miltenberg:
„Ich zahle seit sechs Jahren Hundesteuer und finde es okay. Es muss ja sein.“
Renate Haas aus Erlenbach:
„Ich finde es angemessen. Ich habe seit 20 Jahren Hunde und bin zufrieden. In den letzten Jahren ist es etwas teurer geworden.“
Melissa Hirsch aus Aschaffenburg:
„Eigentlich bin ich geteilter Meinung. Es kommt immer darauf an, wohin die Steuergelder fließen. Man sieht ja immer die Hundetüten, die rumhängen. Wenn die Gelder für solche Sachen genutzt werden, finde ich es eigentlich eine gute Sache.“
Michelle Hirsch aus Aschaffenburg:
„Ich finde, dass die Hundesteuer eine gute Sache ist. Solange sich der Beitrag in einem gewissen Rahmen hält und man dann auch mehr für die Hunde macht. Je nach dem, für was es dann genutzt wird. An sich zahle ich die Hundesteuer aber gerne.“
Samantha Brunner aus Aschaffenburg:
„Auch wenn die Hundesteuer am Anfang des Jahres um 10 Euro erhöht wurde, finde ich den Beitrag noch in Ordnung. Wenn man sich einen Hund leisten kann, dann kann man sich auch die Hundesteuer leisten.“
Nicola Sciascia aus Kleinostheim:
„Ich bin mit der Hundesteuer eigentlich einverstanden. Der Betrag ist jetzt nicht sonderlich hoch. Hauptsache, der Beitrag wird nicht erhöht – damit wäre ich nicht einverstanden.“
Carsten Kratsch aus Kleinkahl:
„Ich finde es richtig, dass man für einen Hund Steuern bezahlt. Allerdings finde ich es unfair, dass die Beträge zwischen den Orten variieren.“
Madlen Egner-Walter aus Kahl:
„Ich finde die Hundesteuer an sich in Ordnung. Allerdings finde ich den Beitrag in Kahl etwas überteuert. Da hatte ich in der Stadt noch deutlich weniger bezahlt!“