„Ein Selbstläufer wird das nicht!“
BAYER. UNTERMAIN (mg). Die Handball-Weltmeisterschaft 2025 läuft auf Hochtouren und die deutsche Nationalmannschaft ist mit hohen Erwartungen ins Turnier gestartet. Der Schwung aus dem Olympia-Silber von Paris ist spürbar, doch die Konkurrenz bleibt stark. Experten und Spieler aus der Region sehen Chancen auf eine Medaille - wenn die Mannschaft es schafft ihre Qualität und den berühmten deutschen Teamgeist aufs Parkett zu bringen. Wir haben regionale Handball-Stimmen gefragt, was sie unseren Jungs noch zutrauen.
Das sagen unsere Experten:
Dominik Klein aus Obernburg, Weltmeister von 2007 und heute TV-Experte und Geschäftsführer Marketing des Bayerischen Handball-Verbands
„Ich sehe die Chancen, dass Deutschland im Viertelfinale landen wird. In der K.O.-Phase kommt dann Spielglück dazu, wie zum Beispiel bei Olympia und Deutschland kann um die Medaillen spielen. Als Sportschau-Experte begleite ich das Turnier vor Ort, solange bis die deutsche Mannschaft ausscheidet - also hoffentlich bis ganz zum Schluss.“
Michael Spatz, ehemaliger Nationalspieler und heute Geschäftsführer beim TV Großwallstadt
„Die deutsche Mannschaft hat bei den Olympischen Spielen viel Selbstvertrauen getankt und ist mit sehr vielen guten Spielern bestückt. Ich glaube schon, dass wir die Möglichkeiten haben um Medaillen mitzuspielen - bei so einem Turnier gehört aber auch ein wenig Glück dazu. Von der Qualität her haben wir aber wirklich exzellente Spieler, die auch gezeigt haben, dass sie als Mannschaft funktionieren. Von daher freue ich mich sehr auf das Turnier.“
Andreas Kunz aus Kirchzell, ehemaliger Nationalspieler und heute Trainer beim TV Kirchzell
„Ich denke, es ist wie in jedem Jahr. Zum Favoritenkreis gehören wir jetzt nicht unbedingt, das sind die bekannten anderen. Aber wir haben auch in den vergangenen Jahren gesehen, dass wenn die deutsche Mannschaft mit ihrem Teamgeist ins Rollen kommt, dann kann das auch weit tragen. Ich hoffe aufs Halbfinale, aber ein Selbstläufer wird das nicht.“
Julia Maidhof aus Glattbach, Nationalspielerin und Profi beim rumänischen Erstligisten SCM Ramnicu Valcea
„Ich traue der Mannschaft einiges zu. Ich denke, jeder begeisterte Handball-Fan erinnert sich noch an das Olympia-Silber von Paris und da müssen die einfach dran anknüpfen. Gerade weil auch Top-Spieler anderer Nationen fehlen, glaube ich, dass wir auf jeden Fall eine Medaillen-Chance haben - auch wenn es bei einer Weltmeisterschaft natürlich sehr schwierig ist.“
Heiko Karrer aus Großwallstadt, ehemaliger Nationalspieler und heute Trainer der HSG Aschafftal
„Wir haben nach wie vor eine junge Mannschaft, aber trotzdem gute Spieler, die dann hoffentlich befreit aufspielen können. Natürlich lässt die Silber-Medaille bei Olympia die Erwartungen steigen - ich hoffe nicht, dass die jungen Spieler darüber stolpern, sondern einfach ihren Handball spielen und die Euphorie aus Paris mitnehmen.“
Ann-Cathrin Giegerich aus Großwallstadt, Nationaltorhüterin von 2012 bis 2020 und heute Torhüterin beim französischen Erstligisten Jeanne d’Arc Dijon Bourgogne
„Ich verfolge natürlich auch von hier aus die WM und würde mich insbesondere über ein deutsch-französisches KO-Spiel freuen. Ich drücke den Deutschen die Daumen und mein Tipp ist, dass sie ins kleine Finale kommen - mit dem besseren Ende für uns, also der Bronze-Medaille.“
Max Günther aus Mainaschaff, Bundesliga-Profi beim VfL Potsdam
„Ich bin der festen Überzeugung, dass Deutschland eine brutale Turnier-Mannschaft ist. Das heißt, dass sie sich im Laufe der WM extrem stark entwickeln und sich richtig reinkämpfen können. Wenn uns das gelingt, bin ich mir sicher, dass wir um Medaillen mitspielen können. Ich finde, dass wir dieses Jahr auf jeder Position Weltklasse besetzt sind und dementsprechend mit anderen Top-Nationen mithalten können“