Ein giftgrünes Mysterium

HAIBACH (mg). Da konnten einige Haibacher ihren eigenen Augen nicht mehr trauen. Ein giftgrün gefärbter Bach in der Haibacher Schweiz hat in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Mehrere Leser berichteten von der ungewöhnlichen Erscheinung im Haibach, die vor allem im Bereich nahe des Waldkindergartens und der Spielplätze für Besorgnis sorgte.

Auf Nachfrage unserer Redaktion hat Michael Müller, Geschäftsleiter der Gemeinde Haibach, Stellung genommen und den Hintergrund der Verfärbung erläutert. Die markante Farbe entstand durch einen Farbversuch im Rahmen von TV-Untersuchungen des gemeindlichen Kanalnetzes. Ziel dieser Tests ist die Zuordnung von Anschlüssen, erklärte Müller. „Die Färbung war der Bauverwaltung sowie dem Bauhof bekannt und nicht gefährlich", betonte er. Mittlerweile ist der Haibach wieder klar - zumindest einigermaßen. Einige Bürger beschweren sich über den generellen Zustand des Gewässers. „Der Bach ist eine totale Katastrophe“, so ein Anwohner. Die Missstände wären nicht hinnehmbar. Fäkalien und Klopapier würden teilweise im Bach herumschwimmen, was die Nähe zu Spielplätzen und dem Waldkindergarten noch besorgniserregender macht. „Als Gewässer III. Ordnung dient der Bach nicht nur als natürlicher Wasserlauf, sondern auch als Vorflut bei Starkregenereignissen“, wird aus dem Rathaus erklärt. Dabei wird überschüssiges Mischwasser, also Oberflächenwasser mit Schmutzwasseranteilen, in den Bach eingeleitet - eine Praxis, die auf einer wasserrechtlichen Genehmigung basiert. Die Gemeinde reagiert auf die Problematik: Bis Mitte 2025 soll eine zusätzliche mechanische Reinigungseinrichtung in Betrieb genommen werden, um die Einleitung von Schweb- und Schwimmstoffen in den Bach deutlich zu reduzieren. Müller zeigt sich zuversichtlich: „Mit der neuen Einrichtung wird sich auch die subjektive Wahrnehmung der Sauberkeit des Gewässers verbessern.“ Bis die geplanten Maßnahmen greifen, bleibt die allgemeine Sauberkeit des Haibachs aber wohl ein sensibles Thema.