Ein Baustein für mehr Inklusion
ASCHAFFENBURG (aa). Mit Legosteinen verbinden die meisten wahrscheinlich ihre Kindheit – ein Kinderzimmer mit ganz vielen einzelnen Steinen. Und genau diese Steine zaubern weiterhin Menschen ein Lächeln ins Gesicht. In diesem Fall Menschen mit Einschränkungen, die aufgrund von fehlender Barrierefreiheit nicht ganz am Leben teilnehmen konnten.
„Wir haben versucht zu überlegen, was braucht es für mehr Inklusion? Wir sind durch die Stadt gelaufen und haben festgestellt, dass es ganz viele Stufen in einigen Geschäften und Restaurants gibt und dass man nicht so einfach mit einem Rollstuhl oder einem Rollator reinkommt“, erzählt Elisa Narloch, Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Aschaffenburg. Durch eine Verbindung zur ursprünglichen Erfinderin der Legorampen, die „Lego-Oma“ aus Hanau, ist man auf die Idee gekommen, dass Aschaffenburg auch solche Rollstuhlrampen braucht. „Wir kleben die ganzen Steine mit einem Fixierkleber fest, damit sie auch halten und an einer Anti-Rutsch Matte. Und gestalten sie sehr bunt und vielfältig“, berichtet Elisa Narloch. Rund zwei-bis dreitausend Steine wurden pro Rampe benötigt – in diesem Fall rund 6.000 Steine. Und obwohl sie auf den ersten Blick nicht so wirken, halten sie auch viel Gewicht aus. Ein schwerer Rollstuhl ist da kein Problem. Die Rampen stehen jetzt vor den Restaurants AschaffenBurger und 400 Grad. Geschäftsführer Kassra Adloo macht es sehr glücklich, jetzt endlich Menschen mit Einschränkungen den Zugang zu ermöglichen. „Deshalb haben wir auch von Anfang an die Gaststätte behindertengerecht gebaut. Der letzte Baustein war die Rampe. Heute haben wir sie endlich bekommen“, erzählt der Leiter beider Restaurants voller Freude. Direkt getestet wurde die Rampe auch. Das Ergebnis: Alles klappt einwandfrei. „Ich fühle mich sicher und ich rutsche auch nicht“, freut sich Birgit Speeck von der AG Inklusion Stadtjugendring Aschaffenburg. Aber das Wichtigste ist: Menschen mit Einschränkungen wird endlich der Zugang ermöglicht und die tausend bunten Steine machen auch andere Passanten darauf aufmerksam. „Ich freu mich einfach tierisch, dass ich jetzt hier hergehen kann. Dass man nicht nur vorbeifährt, und zugucken muss, wie die anderen hier sitzen.“