Drama um Kleinheubacher Jugendlichen
KLEINHEUBACH (jm). Ungeklärte Todesfälle sind immer eine tragische Angelegenheit - besonders wenn es um ein Kind geht. Aktuell herrscht in Kleinheubach große Aufregung. Der Tod eines gerade mal 15-jährigen Jungen lässt die Gemeinde fassungslos zurück.
Die Marktgemeinde in Kleinheubach steht unter Schock - denn in dem eigentlich ruhigen Dorf im Kreis Miltenberg soll sich ein schreckliches Drama abgespielt haben. Vor kurzem erhielt die PrimaSonntag-Redaktion einen anonymen Hinweis. Dabei berichtete eine unbekannte Person von einer „Problem-Familie“ in Kleinheubach. Die Drogensucht der beiden Eltern sei im Ort kein Geheimnis, dazu sei der Vater der Polizei bekannt. „Daher lebten die drei Kinder der Familie erst bei der Großmutter, bis sie schließlich in einem Heim untergebracht wurden.“ Laut Hinweis sei der älteste Sohn allerdings seit einiger Zeit bei seinen Eltern in Kleinheubach und regelmäßig in deren Wohnung gesehen worden. Vor rund einem Monat machte dann im Ort eine schreckliche Nachricht die Runde: Der 15-Jährige sei in seinem Elternhaus verstorben, Todesursache unklar. Gerüchteweise hing auch dieser Vorfall mit Drogen zusammen „Wie kann so etwas passieren, obwohl die Situation der Polizei und Jugendamt bekannt war?“, rätselt die anonyme Quelle. PrimaSonntag hat sich in dem knapp 3.700-Seelen-Dorf umgehört. Die Familie ist tatsächlich vielen Bewohnern bekannt, auch, dass es immer wieder Probleme dort gäbe. Dass mit dem Sohn etwas passiert sei, konnten uns mehre Anwohner bestätigen.. Nähere Angaben wollte keiner machen.
Ergebnisse stehen aus
Auf PrimaSonntag-Nachfrage bestätigten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Aschaffenburg den Todesfall eines Jugendlichen aus Kleinheubach. „Alleine aufgrund des jungen Alters des Verstorbenen sind entsprechende Todesermittlungen, die auch eine bereits erfolgte Obduktion des Leichnams beinhalten, angelaufen“, berichtet Maximilian Basser, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. „Derzeit stehen noch Ergebnisse eines in Auftrag gegebenen toxikologischen Gutachtens aus. Dies kann unter Umständen noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen.“ Im Rahmen der Klinischen Toxikologie kann durch Untersuchungen von Blut, Urin und Haaren geklärt werden, ob jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt unter dem Einfluss einer körperfremden Substanz, wie Medikamenten, Gifte, Betäubungsmittel und Alkohol stand. Gleichzeitig untersuche die Kriminalpolizei Aschaffenburg, wie bei derartigen Fällen üblich, in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft den Todesfall, auch vor dem Hintergrund der Frage, ob möglicherweise Dritte für den Tod des Jugendlichen Verantwortung tragen. Aufgrund der noch laufenden Ermittlungen können dazu keine weiteren Details genannt werden.
Wer war zuständig?
Wie kam es zu diesem Unglück und wer war eigentlich zuständig für den Jungen? Das Jugendamt möchte sich auf unsere Nachfrage nicht äußern. „Aufgrund der Schweigepflicht, insbesondere zum Schutz der betroffenen Familie, geben wir in diesem Fall keine Auskünfte“, erklärt eine Sprecherin des Landratsamtes Miltenberg. Der Markt Kleinheubach habe laut Bürgermeister Thomas Münig Kenntnis von allen Todesfällen innerhalb der Gemeinde. „Wir legen sehr hohen Wert auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Aus diesem Grund äußere ich mich prinzipiell nicht zu Todesfällen.“ Die Familie war für PrimaSonntag nicht zu erreichen. Was genau hat sich Anfang Oktober in Kleinheubach abgespielt und wie konnte es überhaupt so weit kommen? Antworten könnte vielleicht das Ergebnis des Gutachtens liefern. Die genauen Umstände des tragischen Todesfalls bleiben vorerst ein Mysterium.