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Die Hüter des Mains

30.03.2025, 08:00 Uhr in PrimaSonntag
Polizei

ASCHAFFENBURG (ml).„Wenn ich morgens mit einem Kaffee in der Hand auf dem Fenster unserer Wache in Aschaffenburg-Leider aufs Wasser schaue, dann weiß ich, dass ich genau das, was ich mache, liebe“, berichtet Andreas Grimm, Leiter der Aschaffenburger Wasserschutzpolizei. Unser Fluss ist ein Ort des Miteinanders: ein Erholungs-, Freizeit- und Sportgebiet, aber auch eine Bundeswasserstraße mit Berufsverkehr. Und das Einsatzgebiet für Andreas Grimm und seine Kollegen von der Aschaffenburger Wasserschutzpolizei. Woche um Woche kümmern sich die Polizisten auf insgesamt 80 Kilometern den Main entlang, dass die Regeln der „Main-Menschen“ auf dem Wasser eingehalten werden. Ihr Aufgabenbereich reicht allerdings noch viel weiter als man zunächst denkt.

Grimm ist seit 15 Jahren Wasserschützer. Vorher war er „ganz normaler Polizist“, wie Grimm sagt. „Wenn es einen aufs Wasser zieht, nachdem man für eine gewisse Zeit als normaler Polizist gearbeitet hat, muss man sich weiterbilden. Nach knapp fünf Jahren ist man dann vollständig bereit für die Arbeit bei der Wasserschutzpolizei.“ Insgesamt acht Beamte arbeiten auf der Wache im Leiderer Hafen, der jüngste 35 Jahre alt. Er hat sich 2010 selbst dazu entschieden, den Schritt zu gehen und wurde im März 2024 dann Leiter der Wache in Aschaffenburg.

Polizeifahrzeug ohne Räder
Das wichtigste Arbeitsgerät der Blauen auf dem Wasser ist ihr Polizeiboot. Es ist, wie ein Fahrzeug auf der Straße, mit allerlei Equipment ausgestattet. „Neben einer Außensprechanlage und einem Radar, hat es selbstverständlich auch ein, wie wir es nennen, blaues Funkellicht, also ein Blaulicht.“ Mit ihrem WSP21 patrouillieren sie den Main entlang - manchmal auch bis nach Faulbach, wo ihr aktives Einsatzgebiet endet. Für längere Fahrten wie diese oder bei Einätzen sind die Wasserschützer allerdings auch bestens ausgestattet. „Wir haben auf dem Polizeiboot eine voll funktionsfähige Küche und ein kleines Bad. Und wenn wir dann mal eine zweitägige Patrouille fahren, haben die Kollegen die Möglichkeit, auf dem Boot zu übernachten.“ Nachdem es vor 13 Jahren modernisiert wurde, ist für Andreas Grimm im Herzstück des Wassergefährts ein wichtiger Teil verlorengegangen. „Seitdem ist unser Steuerstand um das Holz-Steuerrad ärmer. Jetzt haben wir auf der einen Seite zwei Maschinentelegrafen, womit wir unsere beiden knapp 350 PS starken Maschinen ansteuern können und auf der anderen einen so genannten Steuertiller, mit dem wir das Ruder bewegen und das Boot steuern können.

Die Aufgaben eines Wasserschützers
Andreas Grimm und sein Team kümmern sich nicht nur darum, dass Boote auf dem Main nicht rücksichtslos rasen oder dass die Menschen auf dem Main allgemein sicher unterwegs sind - es geht noch viel weiter. Bei Bränden auf oder neben dem Wasser sind die Ordnungshüter im Einsatz und arbeiten viel mit den Kollegen der Feuerwehr zusammen. Und das auch über die Landesgrenze von Bayern hinaus. Die Hessischen Kollegen aus Hanau sind mit einem hochmodernen Löschboot ausgestattet, das zur Hilfe kommt, wenn es im Einsatzgebiet der WSP Aschaffenburg gebraucht wird. Das Team der WSP kontrolliert aber auch Binnenschiffe auf Fahrtauglichkeit. Wie auch auf der Straße werden Schiffsführerpatent und Schiffsattest (Führerschein und Fahrzeugschein für ein Binnenschiff) und die Ruhezeiten der Besatzung an Board überprüft. Aber auch Umweltdelikte oder Dinge, die die Hobby- und Berufsschiffahrt beeinträchtigen können, wie ein herumtreibender Baumstamm, fällt in ihr Einsatzgebiet. Wichtig ist auch die Aufklärungsarbeit für z.B. die Sportbootfahrer. Und auch über das Wasser hinaus geht der Einsatz weiter. Am Mainufer stehen die Beamten den Anglern und Spaziergängern als Freund, Helfer und Ordnungshüter zur Seite.

Die ganze Folge „Die Hüter des Mains: Berufe, Teil 1“ mit der Wasserschutzpolizei Aschaffenburg und der Feuerwehr Hanau finden Sie ab Montag auf primavera24.de.

Der Main verbindet uns alle. Von seinen 527 Kilometern schlängelt er sich rund 70 Kilometer durch das PrimaSonntag-Land. Jeder von uns hat Erinnerungen oder Geschichten mit unserem Fluss im Kopf. PrimaSonntag, Radio Primavera und primavera24 starten eine große neue Serie rund um unsere Wasserader: MEIN MAIN. Jeden Montag erscheint eine Video-Dokumentation auf primavera24.de über ein spannendes Thema rund um unseren Fluss mit all seinen Facetten, seinen Geschichten, Menschen und Schicksalen, die mit dem Main zusammenhängen. In PrimaSonntag geben wir einen kurzen Vorgeschmack auf die jeweils nächste Folge.