Der Wettergott fährt Achterbahn!
BAYER. UNTERMAIN (ps). Wird unser Wetter immer extremer? Erst im Februar kletterten die Temperaturen auf Rekordwerte von knapp 19 Grad. Und auch der März war deutlich wärmer und vor allem nasser als die Regel. Dazu kommen krasse Temperaturschwankungen - an einem Tag brennt die Sonne vom Himmel und am nächsten schüttet es aus Eimern. Die Sturmböen machen es unmöglich, einen Regenschirm zu halten. PrimaSonntag hat mit Experten gesprochen, um der Frage auf den Grund zu gehen, was das für Mensch und Natur bedeutet und welche Gefahren das Extremwetter mit sich bringt.
Ein aktuelles Beispiel: Dieses Wochenende kletterten die Temperaturen am bayerischen Untermain auf 25 Grad. Kommende Woche dann das knallharte Erwachen: Zehn Grad kälter und nass-grau. Erst Sommerlaune, dann Kapuzenwetter - so geht das schon eine ganze Weile dieses Jahr. Der Wechsel von Hitze zu Kälte und zurück ist nicht nur nervig, sondern kann sogar negative Folgen für die Gesundheit haben. Vor allem Senioren und Jugendliche bekommen das Extremwetter zu spüren. Wie uns das Aschaffenburger Gesundheitsamt mitteilte, ändert sich die Weite der Blutgefäße durch den krassen Wechsel andauernd. Das belaste den Kreislauf und könne zu Erschöpfung, Müdigkeit und Unwohlsein führen. Neben älteren Menschen und Jugendlichen seien davon auch Personen mit niedrigem Blutdruck und diejenigen, die wenig Sport machen, besonders betroffen. Wer sich gegen das wechselhafte Wetter wappnen möchte, könne das mit leichter körperlicher Betätigung an der frischen Luft oder Wechselbädern tun. Auch Saunagänge können helfen, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren.
Rekordwerte in Kahl
Bereits im März lagen die Temperaturen deutlich über dem Durchschnitt. „Die Region Kahl am Main war eine der wärmsten Gegenden am bayerischen Untermain. Der Mittelwert lag dort bei knapp 10 Grad, das ist viel zu mild“, sagt Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst. Höchsttemperaturen von über 24 Grad, die mehr als untypisch für diese Jahreszeit sind, verliehen dem März in Bayern an manchen Tagen schon fast Sommer-Charakter. „Es war und ist zu warm und zum Teil auch viel zu trocken“, erklärt Wolz. Zu trocken? Das fühlte sich in den letzten Tagen und Wochen nicht so an - schließlich verging kaum ein Tag, an dem es nicht von oben tropfte. Aber: Vielerorts ist der Grundwasserspiegel immer noch zu niedrig, weil es die letzten Jahre vor allem über die Sommermonate viel zu wenig geregnet hat. Die Wasser-Reserven sind trotz heftiger Regenfälle immer noch nicht genügend gefüllt. „Dass das Wetter im Frühling wechselhaft ist, ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Vor allem die Unterschiede von Tag zu Nacht sind typisch. Allerdings kann man sagen, dass es grundsätzlich zu warm ist. Bei Werten von 25 bis 28 Grad kann man dieses Wochenende schon von einer Temperatur-Explosion sprechen“, stellt Guido Wolz klar. Alle, die am sommerlichen Wochenende in ihrem Garten spontan Tomaten, Gurken und Zucchini einpflanzen wollen, sollten sich das nochmal anders überlegen. „Solche wärmeliebenden Gewächse könnten bei wiederkehrendem Frost kaputt gehen“, warnt Andreas Löwer von der Gärtnerei Löwer. „Ich persönlich freue mich aber auf das warme Wochenende. Dann kann ich mich um meinen Garten kümmern.“
Das sagen die Leser:
Margit Neumann aus Aschaffenburg: „ Ich glaube die Leute freuen sich schon so richtig auf das Frühjahr. Das Wetter ist ja dann fast schon sommerlich! Das animiert einen dann sofort mit dem Fahrrad loszufahren und Baden zu gehen. Ich finde, dass es für die Psyche wirklich nichts besseres gibt, als Sonnenschein und Wärme.“
Krista Holas aus Aschaffenburg: „Ehrlich gesagt finde ich solche Temperaturen dann schon zu warm. Es sollen ja über 25 Grad werden! Das finde ich dann nicht so toll. Wenn es mir dann zu heiß wird, bleibe ich einfach am Liebsten nur zuhause.“
Anja & Ingrid Krimm aus Rothenbuch: „Wir finden das toll, dass es am Wochenende so schön wird. Da können wir schön draußen sitzen. Da sind wir richtig froh, dass das Wetter wieder so schön wird. Obwohl man auch sagen muss, dass es nicht natürlich ist, wenn es schon im April so heiß wird. So ist aber nun mal das Wetter. Da kann man dann nichts daran ändern.“
Ralf Bickert aus Großostheim: „Achtundzwanzig Grad im April – da frage ich mich, ob das wirklich so gut ist. Aber ich muss sagen, es wird wärmer und es wird angenehmer. Man wird aber natürlich sofort an den Klimawandel erinnert.“
Tim Schweter aus Damm: „Grundsätzlich finde ich warmes Wetter immer gut! Ich habe gottseidank auch keinen Heuschnupfen, also kann ich das Wetter komplett genießen. Da kann man schön draußen was unternehmen!“
Martina H. aus Hösbach: „Mir passt das Wetter eigentlich so, wie es gerade ist. Alles über 25 Grad ist mir einfach definitiv zu warm. So, wie es jetzt die Woche war, passt mir wunderbar.“
Jürgen Imhof aus Aschaffenburg: „ Also ich habe eine Pollenallergie, weshalb ich auch momentan auch schon angeschwollene Augen habe. Ich versuche aber trotz all meiner Schwierigkeiten, das Wetter wenigstens ein bisschen zu genießen.“
Gisela Heinz aus Aschaffenburg: „Ich finde es nervig, dass es so schnell schon wieder warm wird. An sich habe ich eigentlich nichts dagegen, aber wenn die Temperaturen so schnell wieder hochschießen, finde ich das nicht mehr schön.“