Der Kahlgrund fällt vom Glauben ab
KAHLGRUND (mg). Auch im Jahr 2024 melden die Standesämter im Kahlgrund weiter eine unverändert hohe Zahl an Kirchenaustritten. Auf PrimaSonntag-Nachfrage teilte die VG Schöllkrippen mit, dass im ersten Halbjahr 125 Katholiken ihrer Kirche den Rücken gekehrt haben. Im Markt Mömbris waren es 80 und in der Gemeinde Geiselbach 40. Im vergangenen Jahr waren die Austrittszahlen der katholischen Kirche bundesweit rückläufig. Einzig im Pastoralen Raum Kahlgrund waren sie gestiegen.
469 Gläubige hatten zum Jahresende ihren Austritt erklärt. Noch einmal 25 mehr als noch 2022, wo der Kirchenstreit um den Mömbriser Diakon Reinhold Glaser ausgebrochen war. Im Sommer war der Konflikt zu einem Höhepunkt gekommen. Glaser, ehemals Bürgermeister in Mömbris, hatte daraufhin mit einigen Mitstreitern einen eigenen Seelsorgeverein gegründet. Der erfährt seitdem massiven Zulauf. „Bei unseren seitdem abgehaltenen Gottesdiensten haben wir bislang insgesamt 4.500 Besucher gezählt“, so Glaser zu PrimaSonntag. Das Bistum hatte im Spätherbst Pfarrer Andreas Hartung abberufen, der bis dahin im Mömbriser Pfarrbüro das Sagen hatte. Sein Kollege aus Kahl, Mariusz Kowalski, kümmert sich seitdem mit um die Kahlgründer Gläubigen. Einen Nachfolger für Hartung hat das Bistum Würzburg bislang nicht benannt.