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„Das ist einfach nur lachhaft!“

16.10.2022, 06:30 Uhr in PrimaSonntag
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RÖLLBACH/STRIETWALD (jm). Ein schöner Abend auf einem Fest mit Freunden und Familie - geht eigentlich nicht besser. Wäre da nicht ein unverständlicher Strafzettel. Das kann einem schnell die Laune vermiesen. So passiert -Jens Kruschina aus Röllbach auf der diesjährigen Gickelskerb. In PrimaSonntag macht er seinem Ärger jetzt Luft.

Eigentlich sollte es nur ein vergnüglicher Tag auf der Gickelskerb werden. „Wir hatten einen Tisch für 20 Personen reserviert“, berichtet Jens Kruschina. Oberhalb des Messegeländes wurde die Gruppe auch nach einem guten Parkplatz fündig. „An der Straße ist dort eine kleine Wiese, ein zwei bis drei Meter langer Streifen“, erinnert sich der Röllbacher. Auch waren Parksteine in die Wiese eingearbeitet. „Es standen sicher schon gut 15 Fahrzeuge nebeneinander und zwischen zwei Fahrzeugen war gerade ein Platz frei geworden.“ Soweit - so unproblematisch. „Wir hatten wirklich einen sehr schönen Abend auf der Gickelskerb.“ Das böse Erwachen folgte erst knapp eine Woche später. „Ich bekam ein Ticket von der Stadt“, erzählt Kruschina. Angeblich hätte er auf einer Grünanlage geparkt. Der Röllbacher fuhr daraufhin extra nochmal zu dem Gelände. „Das ist höchstens ein vertrockneter Grünstreifen und es gibt weder Parkverbotsschilder, noch ist die Fläche gekennzeichnet.“ Auch bei anderen Fahrzeugen hingen Tickets an der Scheibe. Trotzdem setzte es ein 55 Euro-Bußgeld als Strafe.

KW41 Parken 1
Jens Kruschina aus Röllbach

„Es ist ein Unding“
Jens Kruschina wollte das aber nicht so einfach auf sich sitzen lassen und wendete sich auch an seinen Anwalt. „Er riet mir, nicht dagegen rechtlich vorzugehen, das würde nur Nerven und Zeit kosten.“ Der Röllbacher kontaktierte daraufhin die Stadt Aschaffenburg und die Verantwortlichen der Gickelskerb – leider bisher ohne Antwort. Auf PrimaSonntag-Nachfrage weist die Stadt grundsätzlich auf die Straßenverkehrsordnung hin. „Nach ihr ist das Parken am rechten Fahrbahnrand erlaubt, nicht aber auf Grünanlagen.“ Ohne nähere Anhaltspunkte zum konkreten Vorgang oder zu einem laufenden Verfahren könne man keine detaillierte Stellungnahme abgeben. „Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin, der sich geärgert hat“, berichtet Kruschina. „Auf dem Parkplatz hat man niemanden behindert, kein Rettungsweg, keine Einfahrt, nichts!“ Auch über die Uhrzeit auf dem Strafzettel ist der Röllbacher erbost. Die Gruppe kam um kurz nach halb an, die Verwarnung wurde um 17:41 Uhr ausgestellt. „Der Zettel wurde also direkt ausgestellt, als wir geparkt haben, das ist ein Unding.“ Der Abend hat ihn und seine Familie ein Vielfaches gekostet für Fahrgeschäfte, Essen und Getränke, aber im nächsten Jahr werde man es sich zweimal überlegen, die Gickelskerb zu besuchen. „Anscheinend hat die Stadt kein Interesse, dass die Vereine Feste machen.“ Das Bußgeld hat er mittlerweile bezahlt - ein sehr bitterer Beigeschmack zu einem eigentlich guten Abend.