Das Igel-Kind an der Glattbacher Überfahrt
ASCHAFFENBURG (acm). Jasmin Siddiqui - besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Hera - ist eine bekannte deutsche Streetart-Künstlerin. Eigentlich kommt sie aus Frankfurt und verschönert Plätze auf der ganzen Welt. Jetzt hat sie ihren Weg nach Aschaffenburg gefunden. Nahe der Glattbacher Überfahrt gestaltet Hera übers Wochenende eine Hausfassade. Das Bild: Ein Kind mit einer Igel-Mütze, das gerade ein Haus bemalt.
„Ich war als Kind sehr introvertiert“, erzählt uns Hera. Dafür hat sie sich den Igel als Symbol genommen - und das spiegelt sich in vielen ihrer Kunstwerke auf der gesamten Welt wieder. „Der Igel steht für das Kind, was sich einigelt, keinen Kontakt möchte und sehr defensiv in die Welt geht. Aber der Igel hat auch eine weiche Seite und malt, um mit der Dunkelheit im Kopf aufzuräumen.“ Hera ist mittlerweile weltweit in der Straßenkunst-Szene bekannt und verschönert vor allem Hausfassaden auf dem ganzen Globus. Vor wenigen Wochen war sie erst in Dänemark und in Schottland unterwegs - hat aber auch schon ein Erdbeben in Mexico oder Kinder-Sklaverei in Nepal während ihrer Arbeit hautnah miterlebt. „Armut zu sehen und dann armen Menschen den Tag zu verschönern, selbst wenn man nur eine Blume malt und sagt: Die ist für dich. Da hat man einen extrem großen positiven Einfluss und das bleibt in Erinnerung.“ Ein Zeichen möchte Hera aber auch für den Feminismus in dieser Welt setzen: Denn als Frau auf großen Baugeräten und Hebebühnen alleine unterwegs zu sein und das zu malen, was man will, ist nicht in jedem Land an der Tagesordnung. „Ich möchte so auch das Mitwirken an der Gesellschaft ins Rollen bringen. Nicht nur an dem politischen Modell durch Wahlen, sondern auch mit verschönern. Sachen verschönern, die Liebe brauchen.“