„Bis in die Haarspitzen motiviert!“
ALZENAU (mg.). Der FC Bayern Alzenau schwebt aktuell auf Wolke sieben. Trotz eines Umbruchs vor der Saison grüßt das Team von Trainer Angelo Barletta aktuell von der Tabellenspitze der Hessenliga. Am Sonntag steht das Derby gegen den 1. FC Hanau 93 an: ein Aufeinandertreffen zahlreicher alter Bekannter. Unser Reporter hat vor dem Derby mal bei einer Trainingseinheit am Sportzentrum am Prischoß vorbeigeschaut
„Bei uns herrscht absolute Derbystimmung. Das ist ja ein komplett anderes Spiel, weil dort sehr viele ehemalige Spieler von uns spielen. Insbesondere auch Kreso Ljubicic“, freut sich der Alzenauer Cheftrainer Angelo Barletta über das anstehende Derby gegen den Hanauer Fußballclub. Diesen Sonntag um 15 Uhr sind die kleinen Bayern beim Tabellendreizehnten an der Kastanienallee zu Gast. Alzenau rangiert aktuell auf dem ersten Platz, was den Trainer natürlich glücklich stimmt: „Wir haben ja eine komplett neue Mannschaft aufgestellt und gesagt, dass wir eine Spitzenmannschaft werden wollen. Dass das jetzt so schnell klappt, hätte ich auch nicht mit gerechnet.“ Im Anschluss an die vergangene Saison trennte man sich von zahlreichen Leistungsträgern und holte vermehrt junge Talente, um den Kader aufzufüllen.
Ziemlich beste Feinde
Trotz der vielen Neuen herrscht laut Barletta Derbystimmung bei den Weiß-Blauen. Neben Trainer Kreso Ljubicic haben zehn Spieler im Hanauer Kader Alzenauer Vergangenheit. Drei Jahre lang gab der 93-Coach den Ton im Alzenauer Mittelfeld an. Mit dem Ex-Profi feierte man 2019 gemeinsam den Aufstieg in die Regionalliga. „Jetzt kann ich es ja sagen - er war einer meiner Lieblingsspieler“, lacht Barletta. Beide sind heiß auf die Partie, wollen den alten Freund unbedingt schlagen: „Wir sind seit Tag eins im ständigen Austausch. Er will es mir unbedingt zeigen, dass er auch als Trainer eine große Qualität hat. Ich denke, dass sie bis in die Haarspitzen motiviert sein werden - aber wir auch!“ Bis jetzt zieht Barletta im Duell gegen seinen ehemaligen Schützling den Kürzeren: Zwei Aufeinandertreffen stehen zu Buche, dabei gab es ein Unentschieden und einmal gingen die Hanauer als Sieger vom Platz. „Wir werden alles dran setzen, dass wir den Bock umstoßen“, gibt sich der Alzenauer Coach motiviert. Der 46-Jährige erwartet ein ansehnliches Duell mit gutem Fußball auf beiden Seiten.
Ungewisse Zukunft?
Wenn es um die Zielsetzung für den Rest der Runde geht, lässt sich Barletta zu keinen Parolen hinreißen: „Wir wollen uns auf kurze Zeit vorne etablieren und wenn es weiter so geht, dass wir sogar entreißen, habe ich auch nix dagegen.“ Allerdings ist es laut ihm ein Prozess, bei dem es auch immer wieder zu Rückschlägen kommen kann. „Wir haben viele junge Spieler - viele, die auch noch nicht die Oberliga kennen. Deshalb kann man damit rechnen, dass es auch mal einem kleinen Bruch geben wird - aber da müssen wir die Nerven behalten.“ Großes Thema rund um den FC ist auch der auslaufende Vertrag des Erfolgstrainers - laut ihm ist das aber nur Formsache: „Man hat mich schon mal gefragt, wie es aussieht. Ich fühle mich hier pudelwohl, hatte meine Ausreißer beim OFC und dem FSV. Ich glaube, so schnell geh ich nirgends mehr hin. Von meinem Kopf her, hab ich nix dagegen, noch einige Jahre hier zu bleiben und ich denke von Vereinsseite auch nicht.“