Bis an die Weltspitze!
HÖSBACH (ml/mg). Mit dem Aschaffenburger „39. brass Tennis Cup 2024“ ist die Tennissaison an diesem Wochenende auch bei uns gestartet. Zahlreiche Größen der deutschen Tennisszene treffen bei dem Herrenturnier vom TV Aschaffenburg aufeinander. Unter ihnen befindet sich ein junger Mann, der eigentlich noch bei den Junioren aktiv ist: Tom Sickenberger, eines der aufregendsten Gesichter des deutschen Tennisnachwuchses, kommt aus Hösbach und will sich jetzt schon mit den Großen messen.
Tom Sickenbergers Tenniskarriere stand zu Beginn eigentlich unter keinem guten Stern. Zum ersten Mal hatte er mit drei Jahren einen Schläger in der Hand - aber der erste Versuch war nur von kurzer Dauer: „Ich hab dann im Training direkt einen Schläger ins Gesicht bekommen und hatte dann erst mal gar keine Lust mehr auf Tennis“, erzählt der heute 17-Jährige. Doch andere Sportarten wie Tischtennis oder Fußball waren auch nicht das Wahre für den jungen Tom. „Mein Vater hat mich dann nach Goldbach zum Tennis gebracht und dann hat es eben doch geklappt“, erinnert sich der junge Hösbacher an seine Anfangszeit. Dort erkannte man recht schnell sein Talent. Mittlerweile spielt Tom beim FTC 1914 Palmengarten in der Bundesliga und Hessenliga. „Aber eigentlich ist das Ligasystem jetzt nicht so relevant im Tennis“, erklärt er. Viel wichtiger seien nationale und internationale Turniere, um Punkte zu sammeln und im internationalen Ranking aufzusteigen. Im weltweiten U18-Ranking ist er aktuell auf Platz 98 und damit viertbester Deutscher. Je mehr Punkte man hat, an desto größeren Turnieren kann man auch teilnehmen.
Trainieren mit den Profis
Die meisten Punkte, 200 an der Zahl, bekam er für den Sieg eines internationalen Turniers in Deutschland. Der Hösbacher konnte sich unter anderem auch bei den Junior Australian Open beweisen und spielte bei den Olympischen Jugendspielen mit. Hier ging Tom am Ende sogar mit der Bronze-Medaille vom Feld. Doch hier soll die Reise des jungen Tennis-Talents noch nicht enden: „Mein Traum ist natürlich, irgendwann mein Hobby zum Beruf zu machen. Irgendwann mal einen Grand Slam zu spielen und da auch nicht ganz so schlecht abzuschneiden, wäre schon cool.“ Tennis ist für ihn ganz klar Plan A. Dass dieser Traum in Erfüllung geht - dafür bedarf es viel Arbeit. Der klassische Tagesablauf des 17-Jährigen gestaltet sich komplett nach seinem Training - für die Schule nimmt er am Online-Unterricht teil. „Wenn ich morgens aufstehe, gehe ich direkt erstmal zum Training. Mittags dann nochmal und danach geht es in den Kraftraum.“ Um den Fokus noch mehr auf den Sport zu legen, wechselt er bald den Trainingsstandort von Offenbach zum Bundesstützpunkt nach Oberhaching. „Am Wochenende bin ich zwar immer zu Hause, aber unter der Woche lebe ich dann dort. Das ist so eine Art Internat-System.“ Dort kann Tom dann auch mit bewährten Topstars, wie zum Beispiel Dominik Koepfer, trainieren. Der steht aktuell auf Platz 54 der Weltrangliste.
Reifeprüfung in A‘burg
Aktuell ist Tom auf Heimatbesuch. Für ihn steht an diesem Wochenende ein Herrenturnier in Aschaffenburg an. „Ein Ziel setze ich mir dabei nicht unbedingt, das Turnier ist schon stark besetzt. Zwei bis drei Runden wären schon gut.“ Bei seinen bisherigen Turnieren im Herrenbereich konnte Tom zwar noch keine großen Erfolge feiern, aber wie er sagt: „wichtige Erfahrungen sammeln.“ Beim brass Tennis Cup geht es um insgesamt 10.000 Euro. Das Finale findet am Sonntag statt. Wenn Tom es bis dahin schaffen sollte, wäre es sicherlich ein riesiger Erfolg - aber auch nicht das Ende der Reise des jungen Hösbachers, denn die soll ihn bis an die Weltspitze bringen.