500 Jahre Bauernkrieg im Odenwald

Das historische Spektakel „Die Amorbacher Deklaration“ darf als Höhepunkt der Veranstaltungen zum 500. Jahrestag des Bauernkriegs in der Odenwaldstadt und den Nachbarstädten Buchen, Walldürn und Miltenberg gelten. Wie 500 Jahre zuvor wird Götz von Berlichingen am Samstag, 3. Mai, im Stadtzentrum die als „Amorbacher Erklärung“ bekannt gewordenen zwölf Leitsätze der aufständischen Bauern verlesen – und im sinkenden Abendlicht wird vom Gotthardsberg herab Feuerschein zu sehen sein. Natürlich ist der Ritter mit der eisernen Hand beim Einzug aus Richtung Buchen in die Stadt und beim Auftritt vor dem Alten Rathaus nicht der echte Götz, so wie auch sein Gefolge, der „Helle Haufen“, nicht wirklich aus unterdrückten und ausgebeuteten Bauern besteht.
Der örtliche Heimat- und Geschichtsverein (HGV) bereitet in diesen Tagen das Schauspiel vor – und wer Lust hat, ist zum Mitmachen eingeladen (Anmeldung telefonisch oder per E-Mail an: Norbert Büttner, Tel. 09373 2847, buettner.norbert@web.de). Um 15 Uhr machen sich die Aufständischen in hoffentlich großer Zahl am Götzenturm in Hettigenbeuern auf den Weg nach Amorbach, wo sie gegen 17 Uhr die Amtskellerei in ihre Gewalt bringen werden. Das historische Spektakel mit der Ansprache des Götz steigt um 19 Uhr vor dem Alten Rathaus. Von dort erklimmen widerständige Bauern nach Einbruch der Dämmerung den Gotthardsberg, um das Kloster in Brand zu stecken. Das Programm zum Bauernkriegs-Jahrtag soll in Amorbach schon vier Tage vor dem 3. Mai beginnen, mit dem Vortrag »gentzlich geblündert, zurbrochen und mudtwillig zurstöret“, in dem Kreisheimatpfleger Bernhard Springer den Amorbacher Abt über die von den revoltierenden Bauern angerichteten Zerstörungen berichten lässt: am Dienstag, 29. April, um 19.30 Uhr im Pfarrheim.
Eine Sternwanderung führt am Sonntag, 4. Mai, auf den Gotthardsberg, wo um 15 Uhr der Archäologische Park eröffnet wird. Der Archäologe Harald Rosmanitz kündigt seinen Vortrag „Der Bauernkrieg in Spessart und Odenwald“ für Dienstag, 6. Mai, um 19 Uhr im Rathaussaal Weilbach an. Mit einem Vortrag beginnt der Veranstaltungsreigen am Mittwoch, 9. April, in Miltenberg, wohin die Bauern vor 500 Jahren von Amorbach aus zogen. Die Gräflich-Erbach-Erbachische Archivarin Antje Vollmer berichtet unter dem Titel „Der Bauernkrieg – 500 Jahre“ um 19 Uhr in der Alten Volksschule. Gleich an fünf Terminen steht „Als Miltenberg ward aufrührig geworden“, eine Stadtführung mit darstellenden Stadtführern, bis Oktober im Kalender, erstmals für Samstag, 12. April. Los geht‘s um 14 Uhr auf dem Marktplatz. Unter dem Titel „Friedrich Weygandt – von der Geschichte vergessen“ spricht Helmut Demel am Freitag, 9. Mai, über den seinerzeitigen kurmainzischen Beamten und Bauernführer. Beginn: 19 Uhr im Alten Rathaus.
In Walldürn organisiert der Odenwaldklub zusammen mit dem Heimat- und Museumsverein am Sonntag, 18. Mai, drei Wanderungen. Von Walldürn, Amorbach und Preunschen geht es zur im Bauernkrieg zerstörten Wildenburg, wo um 15 Uhr ein Szenenspiel aus Goethes Drama „Götz von Berlichingen“ beginnen soll. „Dürn im Bauernkrieg – ein Nachtwächter erinnert sich“ heißt es am Samstag, 24. Mai, um 18 Uhr im Schloss Walldürn.
In Buchen beginnt am Sonntag, 27. April, um 14 Uhr an der Tourist-Info Tobias-Jan Kohlers Stadtführung „Buchen im Bauernkrieg“. Und für Donnerstag, 15. Mai, steht um 19.30 Uhr im Alten Rathaus die Lesung „Der Bauernkrieg“ mit Christian Pantle im Kalender.